Wiener Schinken-Kren-Hochkultur

Die Nachbarin gestern: „Willst du ein bisserl Musik hören?“
„Claro, warum net?“, antwortete ich.
„Ich leg Debussy auf.“
Nach ein paar Minuten war mir das Herumgeklimpere zu blöd.
„Ja, super. Du. Ich schau kurz zum Brandinesa.“ Und weg war ich.

Beim Branntweiner erzählte ich es dem Ferdl vom 3er Haus.
„Matla, weil du ein Prolet bist.“
„Wos is?“
„Ich steh‘ auch auf klassische Musik. Das ist Kultur, Matla, Hochkultur!“
„Des is a Schas, sunst nix.“
„Geh bitte, du bist ein ahnungsloser Wappler! Niveaulos und ungebildet… ein Trottel quasi.“
„Ferdl. Leck mi.“
„I hau da glei ane in de Goschn, du Oarsch!“, schrie er und schupste mich von der Theke weg.
Jaja, das goldene Wiener Herz.
Ich ging nach Hause und hörte meine klassische Musik:
Klassische Wiener Musik

Ich aas:
2 Brote mit Schinken und Kren mit Käse

2 Brote mit Schinken und Kren mit Käse

Zombiekrikri

Ich wandle etwas verloren in der Wohnung herum. Taste mich von Wand zu Wand, suche nach dem Ausweg. War wohl zu lange auf Kreta.

Auf Kreta jedenfalls stammelte ich eines Tages auf den Felsen herum. Eigentlich ohne Ziel, wollte nur sehen, was los ist. Dazwischen fand ich plötzlich ein verendedes Kri-kri. Zahllose Fliegen schwirrten herum, Getier kroch auf und in der toten Wildziege. Ich hockte mich neben das Ding und beobachtete das Getümmel. Stellenweise sah man schon den Schädelknochen durch das fleißig abgetragene Fleisch, das leblose Auge würde wohl bald nicht mehr in den Himmel schauen. Ich nahm einen Ast und stocherte etwas lustlos an dem Kadaver herum. Auf einmal begann das tote Kri-kri mit mir zu sprechen:
„Hol mich hier weg, Wandersmann! Nimm mich mit, nimm mich mit in deine Hütte! Zerteile mein Fleisch, räuchere es und iss es! Lass mich nicht hier so verenden, von aasfressendem Getier bis auf die Knochen gequält, stinkend und wertlos!“
„Das geht aber nicht, liebes Kri-kri.“, antwortete ich und erzählte dem toten Tier, von meinem österlichen Krenflash vor zwei Jahren. Damals, als es über mich kam und ich beschloss, kein Fleisch mehr zu essen. Wie ich einerseits zwar durch eifriges mentales Training die ohnehin bereits schwache Tötungshemmung gegenüber Menschen endgültig abbauen konnte, andererseits aber keine Tiere mehr töten konnte. Zuviele Gründe gab es an Menschen, zuwenige bei Tieren. Ich erzählte auch, wie ich heuer, genau zwei Jahre nach Beginn meines Vegetariersdasein, beschloss, damit aufzuhören. Ich hatte es versucht, es würde gehen, doch warum nur das eine? Warum auch nicht das andere? Langsam begann ich wieder Fleisch zu essen, doch mit etwas Grauen und Unsicherheit.
Das Kri-kri antwortete nicht mehr. Ich stupste es mit meinem Ast am Auge, doch es kam keine Reaktion. Ich stand auf von meinem Felsen und ging. Ich wußte nun, was zu tun war. Ich würde zu meinem griechischen Freund, dem Bauern, gehen und ihn um einen letzten Gefallen bitten.

Ich aas:
1 Knackwurst
2 Brote mit Leberstreichwurst und Kren
1 Käse

Beste Reste

Wer kennt das nicht? Du hast nichts zu essen, rauszugehen wäre zuviel verlangt und die Zustelldienste verweigern dir aus unerfindlichen Gründen ihre Dienste. Was bleibt dir da anderes übrig, als aus Resten das Beste zu machen.
Mal sehen, was haben wir denn noch daheim? Zkffft, Foto:

Kurz überlegen…. zu Billa wäre es ja nicht so weit…. ich müßte mich anziehen…. vielleicht doch den Pizzawichser anrufen….
Gut. Es ist eindeutig. Da gibts nichts mehr herumzuüberlegen, da wird nicht lange gefackelt. Schnell zubereitet ist sie, die gute Sauce. Kren, Apfelkren und grüner Tabasco. Hot hot hot! Rauf mit der Sauce auf das letscherte Toastbrot und stehenden Fußes runtergewürgt.

War gar nicht mal so schlimm. Die Bauchspeicheldrüse zwickt.

Ich aas:
1 Toastbrot
1 Kren
1 Apfelkren
1 Tabasco

Der Kern der Sache: Saccharin, Ascorbinsäure, Xanthan
Gütige Beigaben: Kren (63%), Jalapeño, Äpfel (Golden Delicious)

Ciao!

Die Rettungspakete in der Finanzkrise

Ja, also wie gestern bereits erklärt, gibts für mich die Finanzkrise nicht. Mit meinen Geschäftsideen komme ich ganz gut über die Runden. Einerseits nämlich bezahlst du mich mit all deinem Vermögen dafür, daß ich dein Prophet bin und dir hier täglich eine Predikt biete, die sich gewaschen hat. Und andererseits verkaufe ich getragene Tigertangas. Der Antrang ist schon jetzt, bevor ich überhaupt genauere Produktdetails von mir gelassen habe, enorm!

Die Kalkulationen meiner Ideen gestaltet sich teilweise sehr schwierig. Gut, die Geschäftsidee Nr. 1 (ich bin dein Prophet und du bezahlst mich dafür) läßt sich leichter verwirklichen. Ich gebe dir eine Kontonummer und du gibst mir deine Flocken.
Geschäftsidee Nr. 2 (von mir getragene Tigertangas) läßt sich schon etwas schwerer umsetzen. Zuerst muß ich definieren, was ich unter Tigertanga verstehe! Es gibt nämlich zwei Arten von Tigertangas! Die normale Art von Tigertanga ist einfach eine Unterhose in Tangaform mit aufgedrucktem Tigermuster. Die zweite Art von Tigertanga ist jedwede Unterhose – egal welches Modell -, die nach längerem Tragen hinten braun und vorne gelb eingefärbt ist. Ich denke, ich werde einfach beide Arten kombinieren.
Nun muß ich nur mehr einen Diskonter finden, der billige Tigertangas verkauft. Ich bin auf der Suche.
Worüber ich mir schon im Klaren bin, ist das Produktsortiment. Ich werde die getragenen Tigertangas in verschiedenen Versionen anbieten:

  • 1 Tag getragen – billigste Variante
  • 2 Tage getragen
  • 1 Woche getragen – teure Version, dafür das ultimative Geruchs- und Geschmackserlebnis!

Vielleicht biete ich auch ungetragene Tigertangas an! Ich könnte mir vorstellen, daß ich das jenen Kunden verkaufe, die mich als Propheten anbeten. Als so eine Art „Wundertätiger Tigertanga“, der bei lästigen Prostataleiden und blutenden Hämorriden hilft.

Du siehst, am Wochenende wartet jede Menge Arbeit auf mich.

Ich aas:
1 Krenaufstrich
1 Käse
1 Apfel
1 Brot

Pansenbrot

Das Leben ist bekanntlich kurz. Aber nicht nur das menschliche Leben, sondern auch das Leben eines Sackerls. War ich doch grade in des Rattenloches Cantina und wollte Essen kaufen. Noch nicht gänzlich den Schock des morgentlichen Aufstehens überwunden war ich nicht sehr entscheidungsfreudig. Eingedenk all meiner neuen krenentsprungenen Vorsätze wählte ich ein Brot mit frischem Brei aus dem alten Pansen einer langweiligen Kuh. Ich begab mich alsdann im Obstkorb auf die Suche nach dem passenden Apferl, da spricht die Seniora de Cantina mit mir. SIE SPRICHT MICH AN! Ich hasse das und konzentriere mich ohne Antwort auf den Apfelquest, um meine Enttäuschung nicht hochkommen zu lassen. Zu spät erst erkenne ich den Fehler. Schon packt sie das Brötchen mit leicht vorverdautem Aufstrich in ein Papiersackerl! Ein Papiersackerl für eine Strecke von fünfzig Metern! Was für ein Verlust! Dekadenz! Mit Mordeslust in den sonst lustlos triefenden Augen verließ ich den Ort der Niedertracht.
Ich werde Buße tun und die Seniora de Cantina zu Tode geißeln.

Ich esse:
1 Brot mit Pansenbrei
1 Apfel der Ablenkung

Das Malzeichen des Tieres

Die Äuglein euch zu öffnen bin ich gekommen. Siehe! Das Ende ist nah. Doch ist es kein endgültiges Ende! Das Ende des eisernen Zeitalters bricht an und die Zeichen sind klar.

Wohin führet uns unser Weg? Erkenne das Ziel!

Weltfriede? Ja! Globale Bürgerkontrolle wird dir verkauft als „Weltfriede“! Wir alle beschreiten diese Strasse! Was ist die logische Nachfolge der Chipkarten? EINE Chipkarte? Doch wehe! Sie kann dir gestohlen werden! Du könntest sie verlieren! Was tun? Fingerabdrücke dazu? Den Chip implantieren? Ja! Das ist die Lösung! DAS IST DIE IDEE DES BÖSEN!
Doch nein! Der Mensch würde sich dagegen wehren! Aber wie lange? WIE LANGE FRAGE ICH EUCH? Was muß passieren, damit du dir das Mal des Satans freiwillig in Stirn und Hand implantieren läßt? Eine Krise? Ein Krieg? Umweltkatastrophen? Terror? NOCH MEHR ANGST?

Siehe! Das Böse bereitet sich wahrlich schon!

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Es ist das Mal des Tieres! Denn Johannes spricht es durch seine Offenbarung:

„Und es bewirkt, dass allen, den Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn, und dass niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.“

Ich aas für das Heil meiner Seele:
1 Apfel der Vergeltung
2 Brot der Entrückung
1 Kren der Ermächtigung durch Erzengerl Gabi
1 Trunk der Barmherzigkeit

Kren, die Einsicht und der sichere Untergang

Peng! Peng hats gemacht! Und jetzt bin ich ein neuer Mensch!

Da war ich über Ostern eingeladen (wegen Ostern, Barmherzigkeit, Mitleid und Bibabo) und deckte grad den Tisch. Einer rieb den Kren mit der Maschine in die Dose aus Plastik, welche man luftdicht verschließen kann. Ich nahm die Dose an mich, öffnete sie unter meiner Nase, um den Kren zu riechen, der nicht von Mautner Markhof kommt, und holte tief Luft. Und PENG! Da fuhr mir der Dunst des Krens in die Nase und ließ mein Körperchen erschaudern! Ich mußte mich setzen. Atmung und Herzfunktion setzten aus, das Gehirn wurde nicht mehr durchlüftet und so durchlebte ich alle meine Leben auf einmal, sah die Gegenwart der Dinge, die verborgen sind, und die Zukunft der Dinge, die nicht sein sollen dürfen! Jahrtausende vergingen und jemand schüttete mir kaltes Bier ins Gesicht!
Ich erwachte und ich wurde dessen gewahr, was von nun an meine Aufgabe sein werden soll. Ich kniete nieder, faltete die Hände zusammen, hob sie zum Himmel und schwor, von nun an dem Herren und dem erleuchtenden Kren zu dienen! Das Ende ist nah, die Welt wandelt sich und nachdem ich meine Hände in Schmerzen wieder auseinandergefaltet hatte, lief ich dahin und las die Offenbarung des Johannes. Nun ist alles klar.
Die letzten Tage aber fiel ich in ein Fieber. Doch nicht körperlicher Natur war es, sondern seelischer. Die Einsicht ist über mich gekommen, ein Engel ist über mir gekommen und wir werden mit Sicherheit untergehen.

Ich halte das symbolträchtige Mahl:
1 Brot mit den Samen der Heiligen Blume zur Sonne
1 erleuchtender Kren
1 blaues Ei – Fruchtbarkeitssymbol der heidnischen Götter
1 Apferl – Fruchtbarkeitssymbol von Kronprinz Rudolf
1 Käse, der so stinkt, wie des Teufels normaler Schweißfuß

Die Osterpredigt. Herr, erspare uns das!

Es ist ja nicht so, daß mich deine Kommentare nicht interessieren, neinnein, sie interessieren mich bloß nicht. Trotzdem tue ich mir es an und lese sie und mache mir manchmal die Mühe irgendetwas zu antworten – aus Höflichkeit, wie schon erwähnt.
Und ganz selten passiert es, daß mich deine Kommentare zum Nachdenken bringen – so wie in den letzten Tagen die Ostersachenkommentare. Fasten, Verzichten und dieser Quaqua. Darüber habe ich mir Gedanken gemacht (so gut es eben in einem verkommenen Gehirn möglich ist).

Worauf ich schon jetzt verzichte:

  • Fernsehen, denn ich fühle mich verarscht – Kanäle dienen bekanntlich der Abfuhr von Fäkalien
  • Zeitungen, denn sie wollen mich nur einschüchtern und lügen mich an
  • Versicherungen gegen jeden Scheiß, denn sie sind nur eine Folge unbegründeter Angst
  • Politik, denn sie lenkt nur von den tatsächlichen Problemen ab
  • Besitz, denn er macht mich nervös
  • Arbeitsstreß, denn er stiehlt mir das eigentliche Leben
  • Chipkarten, denn sie bringen MIR keinen Nutzen
  • Werbung, denn sie beeinflußt mich auf hinterhältige Art und Weise
  • Sportinformation, denn es ist zwar schön, daß andere Bewegung machen, aber mal im Ernst… was geht das mich an?

Worauf ich noch verzichten könnte:

  • Verpackungsmüll – wenn ich mich in der Welt/Wohnung umsehe, sehe ich nur Müll. Müll, den ich z.B. kaufen muß, damit ich darin Nahrung finde
  • Nahrungsmüll – das ist der Dreck, den wir zu kaufen bekommen.
  • Postmüll – der Sauhaufen, der jeden Tag in meinem Postfach landet
  • Medikamentenmüll – das Zeug, das wir dann nehmen müssen, um den anderen Müll zu überleben
  • In-Formationsmüll – ich will durch wertlose Dinge nicht geformt werden
  • Roboterhunde

Amen. Herr, erbarme dich.

Und Matla aas das Brot, den Kas, den Kren und den Apfel, erbrach es und sprach:

Ich aas:
1 Brot
1 Kren
1 Apfel
1 Kas

Frohe Ostern und Verzicht.

Heckenklescher

Weil gestern in den Kommentaren das Wort „Heckenklescher“ fiel: ich kannte mal einen, der Karli Heckenklescher hieß – nunja, nicht genauso, aber so ähnlich und darum nannten wir ihn „Heckenklescher“.

Den Karli Heckenklescher traf ich vor Jahren bei einer AMS-Schulung (weiß nicht mehr, worums ging). Ich kam neben ihm zu sitzen und wollte mich ein bißchen von dem langweiligen Vortrag ablenken. So sprach ich ihn an und stellte ihm meine Menschenkategorisierungsfragen, um ihn einordnen zu können, wie z.B. „Magst du lieber Huhn oder Fisch?“, „Trägst du Unterwäsche?“ usw.
Meine letzte Frage „Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?“ war dann letztendlich verhängnisvoll. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht, er begann richtig zu strahlen und sprach:
„Drei? Ich brauche nur EIN Ding auf einer Insel!“
„Und das wäre?“
„Ein Schlauchboot!!!“
„Jaja, um damit wegrudern zu können….“
„Nein, nein! Ich brauche zum Überleben nur EIN SCHLAUCHBOOT!!!“
Und dann beganns. Es stellte sich heraus, daß er sich sehr gerne mit dem Thema „Überleben in Extremsituationen“ beschäftigte. Seine Erkenntnis aus unzähligen Büchern, Filmen und selbst erlebten Abenteuern war: „Gib mir ein Schlauchboot und ich überlebe alles!“. Er hörte gar nicht mehr auf zu reden, zu erklären, was man aus einem Schlauchboot alles machen kann. Kleidung, Wassersammelgeräte, Zelte! Bald begannen die Tischnachbarn mitzureden, bis endlich auch die Vortragende bei uns saß. Sehr hitzig wurde die Diskussion, als eine Frau das Thema Menstruation zur Rede brachte. Ja! Auch das kein Problem! Wow!

Und jetzt die Frage, die ich rein aus Höflichkeit stelle, denn interessieren tuts mich eh nicht. Welche drei Dinge würdest du auf die Insel mitnehmen?

Ich aas die drei Dinge, die ich sogar mit in die Hölle nehmen werde:
1 Brot
1 Kren
1 Flasche Rotwein

Der Blogger als Superstar!

OH! Was für eine Freude! Gestern hast du den bisherigen Besucherrekord gebrochen! Ganze ACHT Besucher an einem Tag! Danke!
Aber mehr Besucher bitte nicht! Ich mag nicht wie ein Popsternchen von den Medien in den Himmel gehoben und dann fallengelassen werden! Bitte nicht.

Zur Feier des Tages verlasse ich nicht das Haus und esse, was ich finde:

1 Brot mit altem Schinken, auf dem ich den leider schon etwas eingetrockneten Kren streichen mußte, um den seltsamen Geschmack verschwinden zu lassen.
1 Apfel
1 Klumpen Käse

Sieht das Brot nicht aus als hätte ich die von hunderten von Fliegen darauf abgelegten Eier mit einem Messer zerdrückt und verstrichen?