Krieg der Misthaufen

Damn. Brunnhilde, man ist uns auf die Schliche gekommen! Schnell, zum Bobmobil!„, schrie Bob und sprang elegant von hinten ins Bobmobil.
Brunnhilde, etwas unbeholfen, stolperte seitlich heran.
„Bobo, warte, nicht so schnell! Ich habe meine Tage!“
„Du sollst mich in der Öffentlichkeit nicht Bobo nennen, Hilde!“
„Und du mich nicht Hilde!“
Endlich saß auch Brunnhilde im Bobmobil.  Bob begann mit engagierten Beinbewegungen die Flucht einzuleiten, doch das Bobmobil – eigentlich nichts anderes als ein billiger Skibob – kratzte nur leblos am Asphalt dahin.
„Halt!“, ertönte es plötzlich mit Urgewalt vor dem Fluchtfahrzeug. Bob und Brunnhilde erstarrten in ihren Bewegungen. Es war Oweh Matla.
„Oh weh, es ist… es ist… es ist Oweh Matla!“, stammelte Bob.
Geh lass uns doch, Matla! Wir flirten nur ein wenig!„, sagte Brunnhilde und nahm ihre verrückte 😆 Maske vom Gesicht.
Matla brummte erbarmungslos: „Ich bin im Bilde, Brunnhilde. Du führst immer was im Schilde, du Wilde.“
Bob – noch immer seine nicht minder verrückte :mrgreen: Maske am Kopf – erhob sich.
„Geh biiiitteeeee!“ rief Brunnhilde. Sie kippte gerade wie in Zeitlupe mit dem Bobmobil nach hinten.
Mit einem Geräusch, das nach einer Klospülung klang, schaltete Oweh Matla sein Leserschwert ein, das er bis jetzt heimtückisch in seiner linken Hand versteckt gehalten hatte.
Niemand bemerkte das lüsterne Grinsen hinter seiner Nasenmaske.

Wie wird es wohl weitergehen? Wird Matla seinen Misthaufenblog vor einer feindlichen Übernahme bewahren können? Ist sein Leserschwert eine schrecklichere Waffe als ein Laserschwert?

Ich aas:
1 was mir bei der Nachbarin entgegenblickte

Die Nasenmaske von Oweh Matla
Die Nasenmaske von Oweh Matla

 

Ferdinand, der kretische Hühnermeister

Und so kam ich zu Ferdinand, meinem griechischen Freund, Bauer und Meister. Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit der Zombieziege. Er lächelte und sagte, es gäbe nur noch eines zu tun. Seinen Bart glatt streichend führte er mich in seinen verdreckten Hühnerstall, kaum mehr als ein einfacher Verschlag.
„Welches Huhn gefällt dir am besten, mein Freund?“, fragte er mich.
Ich sah mich um.
„Nunja, die sehen ja alles aus, als würden sie bald den Hungertod sterben. Aber…. das dort! Das mit dem eitrigen Auge!“, antwortete ich.
„Töte es!“
Ich kratzte mich am Kinn und sagte:
„Gut, hast du eine Waffe?“
„Ohne Waffe. Mit deinen bloßen Händen. Los, töte das Huhn!“
Ein seltsames Gefühl kam in mir hoch. Noch nie hatte ich ein Tier mit bloßen Händen getötet (außer natürlich Fliegen, Gelsen, Spinnen und Katzen). Ich verwendete für das Erlegen größerer Tiere ausnahmslos Schwerter, Motorsägen und Schußwaffen. Ich zweifelte. Mein Leben stand am Scheideweg.
„Ich lasse euch allein.“, flüsterte Ferdinand und verließ den Hühnestall.

Ich aas heute:
2 Brote
2 Eckerkäse
1 Geheimratskäse
2 verschiedene Gewürze – Ferdinand hatte mir 2 kleine Pflänzchen mit auf den langen Weg nach Österreich gegeben.

SWLABR

Jawoll! Das Wochenende ist da! Und es hat bereits begonnen! Und zwar sehr gut. Das Geläute der Nachbarin habe ich ignoriert und den unlustigen Nachbarn, der mit einem Baseballschläger vor meiner Tür stand, habe ich mit meinem Schwert vertrieben. Und mein Magen freute sich bereits über zwei kalte Biertschi. Was kann jetzt noch schiefgehen?
Der viele Liptauer der letzten Zeit hat mich geistig und körperlich ertüchtigt. Ich bin fit, ich sehe klar und ich denke gerade Gedanken. Eines Tages werde ich es geschafft haben und selbst Liptauer kochen können.

Ich aas:
2 Brote mit Liptauer
1 Käse
1 Paradeiser

PS: auf Titel wird geschissen.

Freie Eremitenregung

Seit Ende des Fasching ist mein Leben im Würgegriff der Schlichtheit, Eintönigkeit und Einsamkeit. Ich bin ein Eremit. Gibts was Neues da draußen? Muss ich mir Sorgen machen? Sind die Kriege zu Ende? Oder das Öl? Leben wir schon in einer Stadt aus Glas? Nein, ich glaube nicht. So schnell ändert sich der mich umgebende Wahnsinn nicht.
Seit ich den Katzenkratzbaum meiner Nachbarin vor ein paar Tagen mit dem Samuraischwert in zwei Teile zerschnitten habe, spricht sie nicht mehr mit mir. Macht nichts. Dafür bin ich heute in der Früh zur Hausmeisterin hinunter und hab an ihrer Tür geklopft. Wie immer keine Reaktion. Ist aber auch kein Wunder, sie liegt schon seit Monaten tot in ihrer Wohnung.
Danach schleppte ich mich nach oben zur Nachbarin und lauschte an ihrer Tür. Seltsame Geräusche waren zu vernehmen, die ich genauer zuordnen wollte. In diesem Moment ging aber auch schon die Wohnungstür der Nachbarin auf. Sie entließ gerade einen Freier. Ich wollte den Typen in ein lockeres Gespräch verwickeln, doch der drückte der Nachbarin nur etwas Geld in die Hand und lief die Treppen runter, als wäre der Teufel hinter ihm her. Bevor ich noch etwas sagen konnte, stand ich schon wieder vor einer verschlossenen Tür.

Und so aas ich völlig emotionslos:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse
1 Paradeiser

Katana Skills

Weils gestern Fragen gab, eine kurze Zusammenfassung für die Unkundigen:

Im alten Japan gab es drei höchst angesehen Berufe. Alle hatten mit Schwertern zu tun.
An oberster Stelle stand der Schwertschmied. Klar, er war der, der die Katanas herstellte. Willst du ein Katana beurteilen, so kannst du das unter anderem an der Gravur der Schwertschmiede machen, die du an der Schwertangel findest.
War der Schmied mit seiner Arbeit fertig, kam der Schwertfeger an die Reihe. Eine sehr schwerer Beruf – saß der Schwertfeger doch zusammengekauert da, das Schwert zwischen den Füßen eingeklemmt und schliff und polierte und schliff und polierte.
Nicht minder im Ansehen stand der Schwerttester, der die fertigen Samuraischwerter versuchte und beurteilte. Zu diesem Zwecke ging er dorthin, wo die zum Tode verurteilten verweilten und probierte an ihnen die Fähigkeiten des Schwertes. Ich könnte mir vorstellen, dass es für manche Verbrecher eine Ehre war, als Schwerttestdummy zu sterben. Gab es keine lebenden Testobjekte, wurden Tote verwendet. Schwerter mit einer sehr guten Schneidefähigkeit bekamen vom Schwerttester noch eine zusätzliche Gravur auf die Schwertangel. Zum Beispiel: „Zwei Köpfe mit einem Streich.“

Wichtig: mit einem Samuraischwert sägt man nicht und hackt man nicht – ein guter Samurai schneidet.

Ein paar Einzelheiten anhand meines Schwertes:

Die Scheide, in der das Schwert steckt, nennt man „Saya“. Das schwarze Schnürl, das du an der Saya herumgewickelt siehst, ist das „Sageo“.
Vom Schwert siehst du jetzt nur die „Tsuba“, das ist das Stichblatt, und die Tsuka, den Schwertgriff. Der Griff wird an der Schwertangel mit kleinen Stiften (Mekugi) verankert. Innerhalb des Griffes befindet sich eine Rochenhauteinlage, die mit dem Griffband umwickelt ist. Den Abschluss des Griffes bildet die Kashira.

Wenn man das Sageo öffnet und das Schwert etwas aus der Saya zieht, sieht das ganze so aus:

Ich aas vor lauter Mordlust:
1 Brot mit Topfen
1 Käse
1 Apferl

Katana Kill

Darrrling desertmum hatte gestern nicht ganz recht: ich kann zwar nichts kochen, nichts drehen, nichts selchen, aber Fleisch schneiden kann ich sehr wohl! Zwar nicht mit einem Küchenmesser, auch nicht mit der Brotschneidemaschine, aber mit dem Katana kann ich das! Ein gezielter Hieb und der Kopf der Sau ist ab! Oder ein Arm, oder was auch immer.
Gestern bin ich also mit dem Katana rauf zur Nachbarin, der Nutte.
„Was willst du mit dem Samuraischwert hier?“, fragte sie mich entrüstet und suchte meinen Blick. Ich hatte meine Sonnenbrillen auf.
„Drei Dinge.“, begann ich langsam, zum Mitschreiben.
„Erstens: ich werde jetzt mein Schwert am Katzenkratzbaum ausprobieren.“ Die Nachbarin stellte sich schützend vor ihre Katze.
„Zweitens machen wir danach ein Foto von dir mit einer aktuellen Tageszeitung.“ Die Nachbarin ergriff unauffällig ihr Handy.
„Und drittens: will ich eine Antwort. Kennst du dich mit Tiefkühltruhen aus?“
Die Nachbarin lächelte und sagte, während sie zu ihrem Tisch schlenderte: „Tja, mein Lieber, und aus einem Grund, aus einem einzigen Grund, wirst du diese drei Dinge nicht bekommen!“
„Und der wäre?“ Ich wurde vorsichtig.
„Weil du tot bist!“, schrie sie. Mit einer irrsinnigen Bewegung schnappte sie sich ihren Brieföffner und warf ihn mir entgegen. Beinahe zeitgleich zog ich mein Schwert UND…

Und nun aas ich:
1 bisserl Käse
1 paar Paradeiserl
1 Topferl

Shomen uchi

Das Wochenende hing ich in der Wohnung der Nachbarin herum. Hatte nichst besseres zu tun und auch keine Lust zu irgendetwas.
Die Zeit verging elendslangsam, meistens saßen wir nur herum und kauten auf den Fingernägeln. Wir wußten nicht recht, ob wir uns sympathisch waren oder ob wir uns abgrundtief verabscheuten. Aber ehrlich, spielt das überhaupt eine Rolle?
Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen, mein Dait? zu holen. Zuerst wollte mich die Nachbarin nicht mehr in die Wohnung lassen, sie hatte etwas gegen Waffen, aus Prinzip, aber ihr Widerstand war zu halbherzig.
Ich zeigte meiner Nachbarin, wie man das Schwert zu halten hatte, zeigte ihr, wie man es singen ließ. Eigentlich war die Nachbarin für die Abwechslung recht dankbar und legte etwas Obst auf die Lehne des Sofas. Ich sollte jedes Stück mit einem einzigen Hieb in zwei Hälften spalten, natürlich ohne das Sofa zu zerstören. Hat nicht immer geklappt. Schlechter shomen uchi.

Ich aas:
1 Liptauer aus der Bäckerei – ohne Nahrungsmittelgift
1 Brot
1 Kronprinz Rudolf