Spricht er mit Bob

Na gut, dann sprech‘ ich mit Bob.

Guten Tag, Bob.
Natürlich möchte ich auch – und gerade – dich hier sehr herzlich willkommen heißen. Ich habe dich nicht vergessen, nein nein. Es sei dir versichert, dass ich schon oft an dich dachte!
Und zwar denke ich, wenn ich deinen Namen lese,  jedes Mal an „Arsch“. „Bob“ ist für mich so eine Art Abkürzung für „Popsch“ und das wiederum ist in Österreich ein verniedlichendes Wort für „Arsch“. Das Interessante dabei ist, dass dein Name, liest man ihn von hinten nach vorn, „Bob“ bleibt. Du bist und bleibst also ein Arsch, egal wie man es dreht und wendet.
Der erste Kommentar aus deinem maledeiten Loch ereilte uns übrigens hier: Bob’s erster Furz. Das war im Jahre 2006! Vor sieben Jahren! Das zeigt uns doch ganz deutlich, wie wichtig du mir bist. Da ich ja erst jetzt deiner minderen Existenz gewahr werde.
Und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen: ich habe nichts versäumt.

Möge die Flatulenz ewiglich deiner harren!
Matla

PS: ich aas:
1 Apferl
1 Broterl
1 Käserl

Der Schlatter kommt!

Als ich heute bei Sonnenaufgang müde die Gruft der Nachbarin verlassen durfte (sie hatte mich bis in die frühen Morgenstunden angekettet und gefoltert) und ich in meine Wohnung stolperte, wurde mir eines schlagartig bewußt: wenn es den Alkohol nicht geben würde, müßte ich mich umbringen.

Nach einem flüssigen Frühstück prüfte ich die Emails. Schrecken durchfuhr mich! Bruno Schlatter, der geschlauchte Herrscher über Noseland, möchte am Donnerstag kommen und Umamatlarumma kennenlernen!
Sofort sprang ich auf und rannte im Kreis. Ich als Herrscher war ja nun wohl für einen würdigen Staatsempfang verantwortlich. Das Gehirn im Kopf arbeitete auf Hochtouren, eine Checkliste war schnell erstellt:

  1. Das Volk auspeitschen und es zwingen, dem Schlatter glücklich und zufrieden zuzujubeln
  2. Die Marihuanaplantagen tarnen und den Sklaven Kleidung und Krücken geben
  3. Den eingekerkerten Staatsfeinden die Zunge herausschneiden
  4. Den Zeugen meiner gewaltsamen Machtübernahme die Zunge herausschneiden (sicherheitshalber auch die Augen ausstechen)
  5. Gutaussehende Nutten bestellen
  6. Mit den herausgeschnitten Zungen die Toilette sauberlecken
  7. Die Reisplantage in der Badewanne etwas aufforsten
  8. Meine Insignien, sprich Herrscherstab und Reichseier, gründlich waschen (mit Hirschseife), rasieren und mit lustigem Cellophan verzieren
  9. Die alte Leiche aus dem roten Teppich rollen und entsorgen, Teppich mit Duftspray einsprühen und ausbreiten (wichtig: Blutflecken auf die Unterseite)
  10. Staatstreue und gewissenlose Scharfschützen postieren, um etwaige Saboteure im Vorfeld zu killen (wichtig: Schalldämpfer verwenden)
  11. Eine beliebige Verfassung kopieren und vorrübergehend in den Reichsschaukasten legen (heroische Herrscherportraits etwas in den Hintergrund rücken)

Da wartet viel Arbeit auf mich – andererseits: vielleicht willigt der sehr verehrte Noselandherrscher in ein Treffen auf neutralem Gebiet ein? Vielleicht im Stephansdom?

Ich aas in Gedanken versunken:
2 Brot mit Käsewurst
1 Käse
1 Portion schwarze Oliven
1 Portion Sandwichgurken

Törnbericht Kykladen 2009 – Teil III

>> zum Anfang dieses Törnberichts

So sah das also am zweiten Tag aus. Klicke auf das Bild, dann wirds groß. Ich kann mit meinen altersschwachen Augen nicht erkennen, ob man da das fliegende Wasser sieht.

Wir versuchten mit dem zweiten Reff und gereffter Genua Richtung Kea zu segeln. Das war das eigentliche Tagesziel,  ging aber nicht. Wir konnten maximal am halben Wind segeln. Ich habe herumexperimentiert, mit den Holepunkten der Genua, mit dem Traveller, mit den diversen Liekspannern, möglichst flache Segelprofile, wenig Twist. Ich habe lange verschiedene Möglichkeiten versucht, manchmal gings besser, dann kam wieder eine Böe, da war selbst das zweite Reff zuviel. Wegen der Kotzerei wurde ich auch bald müde und die Crew war sowieso schon in der Versenkung des Selbstmitleids verschwunden. Ich holte also das Großsegel ein und fuhr nur mehr mit gereffter Genua – ist zwar nicht die feine englische Art, aber zumindest beanspruchte es mich nicht so sehr. Ich sah zu, den Kurs auf die Südspitze von Kithnos halten zu können.
Irgendwann am späten Nachmittag hatten wir dann das Südkap von Kithnos erreicht. Ich holte die Genua ein und startete den Motor. Nach so einem Tag ist es für mich in Ordnung ohne Segel zu fahren. Gegen Wind und Welle hopsten wir in die Bucht Stephanou. Laut Seekarten eine große Bucht mit gutem Ankergrund.
Kaum in der Bucht, sah das ganze schon freundlicher aus. Hier war der Wind wesentlich schwächer und die Sonne wärmte wieder unsere frierenden Gebeine. Wir stoppten auf, fuhren den Anker gut ein und ließen fast die ganze Kette raus. Ich wollte heute Nacht schließlich mit ruhigem Gewissen schlafen und Magensäfte sammeln.
Mit dem Beiboot machten wir noch einen kurzen Ausflug an den einsamen Strand und wanderten im Sonnenuntergang etwas in den Hügeln herum. Wir trafen einen Hirten, der auf seinem Esel herumritt und ein Liedchen trällerte. Bevor die Dunkelheit die Insel völlig gefangennahm, verzogen wir uns wieder aufs Boot und dann bald in unsere Kojen.
Leider wurde die Nacht nicht so ruhig, wie ich hoffte. Fast genau um Mitternacht wurde ich wach, weil der Wind heftig im Rigg zu singen begann. Schicksalsergeben zog ich mein Ölzeug an, schnappte mir Polster und Decke und schleppte mich an Deck. Stellte Sprayhood und Bimini auf, und hielt halb dösend und halb wach Ankerwache.
Zum ersten Mal seit langer Zeit konnte ich hier auf Kithnos wieder die Milchstraße am Sternenhimmel erkennen. Und das, obwohl der Wind richtig unheimlich klang, wie er so durch das Rigg pfiff. Ja,  der Meltemi macht das Segeln manchmal etwas ungemütlich, doch nirgends sonstwo hast du wegen seiner reinigenden Kraft so einen blauen Himmel und so viele Sterne.
In der Bucht Stephanou vor Anker:
Klick klick

PS: wundere dich nicht über das falsche Datum auf den Fotos – es war in der Kamera einfach nicht richtig eingfestellt.

>> weiter zu Teil IV dieses Törnberichts

Ich aas nun in Erinnerungen schwelgend:
1 Apfel
1 Käse
1 Käse
1 Brot

mytoern.net

Öffentlich fährt das Salzgurkerl

Ich beobachte mich. Seit gestern schaue ich mir zu und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß an meinem traurigen Zustand eine dunkle Macht schuld ist. Und eine Manifestation der dunklen Macht sind die Wiener Linien (man denke nur einmal an Lord Entwader), welche ich leider benutzen muß, seit ich kein Auto mehr habe. Und du kannst dir ja ausmalen, daß U- und Straßenbahnfahren für mich, der ich doch so wenig Erfahrung  mit öffentlichen Verkehrsmitteln und sozialem Kontakt habe, sehr schwer ist. Darum versuche ich, meine Sinne zu betäuben, wenn ich mich zwischen den Menschen bewege. Mit iPod die Ohren, mit Buch die Augen, mit Mundschutz Geschmacks- und Geruchssinn. Funktioniert ganz gut. Aber nur bis zu einem gewissen Level. Niemand darf sich außerhalb meines Sichtbereiches befinden (schon gar nicht HINTER mir) und niemand innerhalb meiner Reichweite.
Das war gestern nicht so. Ich weiß nicht warum, aber die Transportmittel waren gestern gesteckt voll. Und zwar so voll, daß ich von Menschen berührt wurde. Und obwohl ich den iPod mit voller Lautstärke laufen hatte und mir das Buch ziemlich nahe vor die Augen hielt, konnte ich mich nicht konzentrieren. Ich hatte so ein Gefühl, als würde jeden Moment irgendetwas passieren. Nicht etwa, daß die Straßenbahn in einem gigantischen Feuerball explodieren würde oder endlich die Sintflut kommen und die U-Bahntunnels fluten könnte. Nein, nein. Es war mein Instinkt, der die Musik in meinen Ohren und das Buch vor meinen Augen verschwinden ließ. Ich war auf der Hut. War auf jede nur mögliche Anomalie in dieser schleimigzähen Menschenmasse gefaßt. Auf plötzliche Messerattacken, Mütter, die ihr Baby beschützen wollen und die Pumpgun aus den Kinderwagen ziehen, Obdachlose, die mir in den Kragen kotzen, Regierungsbeamte, die mich exekutieren müssen, Schwarzkappler, die eine Fahrkarte wollen, Taschendiebe und so weiter. Alle meine Sinne standen Wache.
Doch die Fahrt vom Rattenloch zu mir nach Hause dauert fast eine Stunde. Und eine Stunde immer am Sprung sein, ständig bereit zu töten, das kostet Kraft. Deshalb habe ich dem Mechaniker gesagt, er soll mein Auto reparieren. Es war gar nicht schwer, etwas zu finden, das ich ihm an Stelle von Geld geben kann. Nächste Woche kann ich wieder mit dem Auto fahren. Sollte es mir dann nicht bald besser gehen, liegt der Zustand an etwas anderem. Die Kontemplation jedenfalls geht weiter.

Ich aas in der hoffnungslos überfüllten Cantina des Rattenlochs:
1 Mohnding mit Käse und Senf
1 Salzgurkerl
1 Nestea

Spermafressen und fleischliche Lust

Ich esse nun schon seit einiger Zeit kein Fleisch mehr. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich deswegen eingehe. Ein leichtes Verblöden ist aber bereits erkennbar. Da ruft mich gestern die Nachbarin an, ob ich ihr nicht Arschpapier raufbringen könne, ich sag ja, leg den Hörer auf und geh schlafen. Erst heute Morgen, als sie mich auf mein seltsames Verhalten aufmerksam machte, kam mir der Verdacht. ICH VERBLÖDE! Endlich! Freue mich schon auf das fortgeschrittene Stadium, wenn ich nur mehr an meiner Kleidung irgendwelche unsichtbaren Fussel wegzupfe und an nichts mehr denken kann/muß.
Das fleischlose Dasein jedenfalls werde ich wohl noch länger fristen. Zumindest solange ich mich noch daran erinnere, daß es genug Gründe dafür gibt. Zum Beispiel hat zu diesem Thema auch der Misoskop vor kurzem erst einen Artikel über die Nahrungsmittelkrise mit vielen interessanten Links geschrieben.
Weißt du, ich will nicht meinen Spermien, die ich Tag für Tag per Hand ins Leere jage, eines fernen Tages, wenn sie selbst erwachsen sind und es längst zu spät ist, sagen müssen: „Ja, ich wußte das alles, aber ich habe nichts dagegen getan.“ Und deshalb schreibe ich hier mein Gewissen, das sowieso schon schwer genug durch Betrug, Anstiftung zum Mord und Vergewaltigung einer Nonne belastet ist, rein. Und dann spreng ich was in die Luft.

UND SO ESSE ICH AUCH HEUTE WIEDER – UND ES INTERESSIERT MICH EINEN SCHEISSDRECK, WAS DU DAVON HÄLTST:
1 Topfen
1 Brot
1 Gösser

Warum Engel Bärte tragen

Doch lesen Sie selbst.

Der Billa-Kassier sieht aus wie Erzengel Gabriel. Er hat langes rotblondes Haar, gewellt und fein. Seine Haut ist glatt und hell. Seine blauen Augen mit dem stechenden Blick können dir fast schon auf die Nerven gehen. Und er hat diesen typischen Bart, den alle Engel tragen. Der geht rund um das Gesicht herum, nicht auch
mitten durch, wenn du vestehst, was ich meine. Die Barthaare sind stark gekräuselt (jeder weiß, daß Engel
geschlechtslos sind und sich daher das Schamhaar im Gesicht wachsen lassen).

Jedesmal, wenn ich meine Wurstsemmeln bei Erzengel Gabriel bezahle, habe ich die Befürchtung, er könnte zu mir sprechen: „Du sollst deinen Nächsten wie dich selbst nicht essen, du Schwein!“

Heute habe ich ein reines Gewissen:

1 Kürbiskernlaiberl
1 Avocado, die ich mit aller Gewalt in das Kürbiskernlaiberl stopfen werde
1 Packung Bergkäse
2 Nektarinen