29. Juli 2005

Lieber doppeltreuer Fan!

Ich verabschiede mich hiermit für 3 Wochen in den Urlaub.
In einem fernen Land mit weißen Stränden unter einer raschaufgehenden Sonne werde ich auf einer Palme hocken und Kokosnüsse fressen. Die Schalen ballere ich dann arroganten deutschen Touristen an die Birne. So oder so ähnlich wäre es, wenn ich nur halb so degeneriert wäre, als ich es tatsächlich bin. In Wirklichkeit werde ich bei Kurt aus dem Schwimmbad im Schwimmbad rumhängen und lätscherte Pommes runterwürgen. Ich werde nicht mehr in diesem Loch sitzen und mich endlich kleiden, wie ich will. Ein Bermudahemd, eine kurze Hose, Sandalen mit weißen Socken, mehrere dicke Goldketten um den Hals – passend zu meinen Tätowierungen, meinem Bierbauch, meiner übermäßigen affenähnlichen Brustbehaarung und meiner vom Rauchen und von Sonne geschwärzten Haut.

Während dieser Zeit werde ich nicht diesen sinnlosen Blog weiterführen, da ich mich von Computern und grauen Rattenlöchern fernhalten werde.

Heute esse ich:
2 Dreisaatweckerl
1 Dose Almliesl Löffelkäse,
1 roter Paprika
1 Stange Bounty – um in Stimmung zu kommen.

Auf Wiedersehen.

28. Juli 2005

Es wurde nun schon öfters die Frage aufgeworfen, ob ich mich denn im Gefängnis befände, in Einzelhaft, weil ich in einem kleinen, grauen Rattenloch ohne Fenster sitze. Nun, ja und nein. Um das zu erklären, muß ich etwas weiter ausholen.
Ich bin gefangen in meinem Körper, denn ich bin in Wirklichkeit (nun muß ich mich ja endlich outen) ein Gott. Ich weiß nicht, ob ich in diesem Körper festsitze, weil ich bestraft werde, oder weil ich von meiner extrem geilen göttlichen Existenz genug hatte und endlich einmal die Vor- und Nachteile der Fleischwerdung kennenlernen wollte (ich bin noch auf der Suche nach den Vorteilen). Nun verstehst du, lieber verwirrter Fan, sicher, warum mich Kommentare der Gesundheitsapostel, die mir ein kurzes Leben vorhersagen, einfach kalt lassen. Was macht es im Vergleich zur Ewigkeit des göttlichen Daseins für einen Unterschied, ob ich 40 oder 90 Jahre in diesem Körper stecke?

Mittagessen heute:
2 Kürbiskernlaberl mit Pikantwurst, Käse und Essiggurkerl
1 Dose Heidelbeer-Fru fru (das ist gerührte Sauermilch)
1 Apfel Cripps Pink (#4128) – ich wollte schon immer mehr Cripps.

Lili trägt heute einen Poncho von Billa. Sie geht mir langsam
auf die Nerven.

Heil mir, matla!

27. Juli 2005

Lieber Fan mit der gespaltenen Persönlichkeit!
Ich bin wie MacGyver. MacGyver existiert durch sein und mit seinem Schweizer Taschenfeitl. Durch, weil er sich bekanntermaßen mit seinem Messer durch das Kondom seines Vater in die Eizelle seiner Mutter geschnitten hat. Und mit, weil er sich mit diesem Messer, wie schon vor seiner fleischlichen Geburt, immer wieder aus brenzlichen Situationen rettet.
Und auch ich rette mich heute mit meinem Taschenmesser (es ist aber nur eine grindige Imitation eines Schweizerischen solchen) aus einer Gefahrensituation. Wieder einmal gibt es in meinem kleinen Rattenloch kein sauberes Messer, das ich zum Schneiden des Paprikas verwenden könnte. Weil es zu gefährlich ist, den Paprika als Ganzes zu schlucken, verwende ich nun mein Taschenmesser und bin somit vor dem Erstickungstod gerettet.

Mein Mittagsessen:
2 Mohnweckerl mit Leberkäse (kalt), je 2 Scheiben Emmenthaler und Essiggurkerl
1 roter Paprika
1 Sack wundervoll wohlschmeckende Waffelwürfel von Quality Line, die auch guten Katzensand herstellen

26. Juli 2005

Lieber Fan, der du da immer mit seltsamen Namen lustige Kommentare postest!
1. Wo bekommt man Perlinger-Aufstriche und was ist das genau?
2. Ich werde NIE wieder in meinem lächerlichen Leben einen Salat von Billa essen – darüber habe ich schon einen Blog geschrieben – irgendwann – irgendwo.
3. Die Aborigines schmecken nicht schlecht, obwohl ich sehr schockiert war, als ich eine giftgrüne Erbse in ihnen entdeckte. Ich mag im Brot keine Dinge, die sich farblich abheben! Obwohl! Da ich noch immer in diesem einfärbigen Rattenloch ohne Fenster stecke, ist es doch ein angenehmer Schock gewesen.

Heute gibts zum Essen etwas ungewöhnlich spektakuläres:
2 Kornspitzen mit Extrawurst, Emmenthaler und Essiggurkerl
2 (natürlich Chiqita-) Bananen
1 Sackerl Leibniz Schoco-Minis

PS: ich habe ein paar versprengte Smarties hinter dem Drucker gefunden und ich beginne, mit mir selbst zu sprechen.

25. Juli 2005

Wie schon vor 5 Tagen esse ich heute etwas von Bio.k. Einen Tomaten-Basilikum-Austrich. Schmeckt ebenfalls wie abgestandene Sauce. Egal. Es ist Montag und ich befinde mich noch im Traumland.

Mittagessen:
2 Aborigines Weckerl (die heißen wirklich so – warum, kann ich nicht sagen)
1 Dose Bio.k. Tomaten-Basilikum-Aufstrich
1 Tomate
1 Granny Smith Apfel
1 Mars

Diese Woche zieht sich schon zu lange dahin. Ich jedoch werde durchhalten und versuchen, möglichst wenig davon mitzubekommen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

22. Juli 2005

Guten Tag!

Ob meiner Zerstreutheit habe ich heute Geldbörse und Ladekabel für das Handy (das die Fotos macht) vergessen. Daher gibt es für mich weder Mittagessen noch Foto. Das ist natürlich nicht so gut, denn ohne Essen wird dieser Weblog noch  wertloser.
Ist mir jedoch völlig egal.
Ich werde nun versuchen, zu analysieren, wie es zu diesem Vergessen kam:
In meiner Hose (ich habe nur eine) gibt es vier Taschen. Jede Tasche hat eine eigene Funktion.
Links hinten: Geldbörse
Rechts hinten: Taschentücher, Kondome, Kugelschreiber, Kalender und andere nützliche Dinge
Links vorne: der Schlüsselbund
Rechts vorne: das Handy
Wenn ich außer Haus gehe, klopfe ich alle Taschen ab. Wenn ich dabei etwas mehr zwischen Hand und Haut spüre als die Hose selbst, weiß ich, daß ich alles lebensnotwendige bei mir habe.
Aber mein Gehirn weiß auch, daß es Ausnahmen gibt. An besonderen Tagen oder in bestimmten Situationen kann die eine oder andere Füllung entfallen. Ich erinnere mich, daß ich heute morgen, als ich in alter Manier meine Taschen abklopfte, zwar registrierte, daß eine Tasche leer ist, mein Gehirn jedoch redete mir ein, daß heute ein besondere Tag ist. Ohne den
Gedanken weiter zurückzuverfolgen, stimmte ich dem Gehirn zu, gab mich damit zufrieden und verließ mein Zwei-Quadratmeter-Kabinett. Ein verhängnisvoller Fehler.

Aber ich nutze meine Lage und zeige euch nochmals das schöne Foto von Lola, die ich sehr vermisse. Ich hoffe, daß es ihr
gut ergeht.

21. Juli 2005

Ich habe schon am Montag erklärt, wo ich bin. Um es nocheinmal zu verdeutlichen: kleiner Raum, keine Fenster, alles grau und ich bin allein (mit Lili).
Lili ist keine große Hilfe. Ihre Oberfläche spiegelt die Farben der Umgebung wieder bzw. verzerrt, was dahinter liegt.
Als ich heute morgen auf Grund meiner Verzweiflung und Müdigkeit mit der Stirn auf die Tischkante geknallt bin, sind mir zwei Dinge aufgefallen, die (noch) nicht grau sind: ich selbst und die kleinen blauen Punkte am grauen Fußbodenbelag. So eine Umgebung erstickt jegliche Kreativität schon im Keim.

Deshalb habe ich mir gerade buntes Essen besorgt:
2 Grahamweckerl mit Leberkäse und Bergbaron (Brauntöne, Fleischrosa und Käsegelb)
1 roten Paprika (ein herrliches kräftiges Rot mit einem grünen Stengel)
1 Dreierpackung ‚viele viele bunte Smarties‘
Ich habe bereits damit begonnen, die Smarties gleichmäßig im Raum zu verteilen.

20. Juli 2005

Ich muß aufpassen. Eine große grausliche Fliege ist hier. Ich weiß nicht, wie oder warum sie in dieses Rattenloch gekommen ist. Sie will aber sicher etwas von meinem Essen. Ja, ich fühle mich beobachtet. Wahrscheinlich wirke ich jetzt beim Essen etwas gehetzt.

Für heute habe ich mir vorgenommen, möglichst kerniges zu essen. Die Kornstangerl von gestern waren ja nicht sooo schlecht.

Ich esse gerade:
2 Kürbiskernlaberl aus Österreich
2 aromatische Bio-Tomaten aus Österreich
1 Dose Bio.k. Grünkern(!)aufstrich aus Österreich
1 Portion Sirius Camembert aus Österreich

Bio.k. Grünkernaufstrich. Ein schöner Name. Auf der Packung steht: auf Soja-Basis, rein pflanzlich – cholesterinfrei! Frei von Zusatzstoffen! Diese Angaben bedeuten für mich normalerweise: künstlicher Geschmack, trocken – schmeckt grauslich! Schmeckt fad!
In diesem Fall jedoch ist es ganz gut gelungen. Die bräunliche Paste (obwohl Grünkernaufstrich) hat etwas von einer abgestandenen Spaghetti-Sauce. Ich möchte wissen, was für eine Teufelei da im Spiel ist, mit der man so etwas ohne… (AH! Diese verdammte Fliege! Sie ist gerade im Sturzflug auf den Rest des Camemberts geflogen. Wie ich das hasse!) … meinen
Lieblingszutaten E205 und E651 zustandebringt.

Mit dem Essen bin ich nun auch fertig. Ein kleiner Rest dieses braunen Grünkernaufstriches ist noch übrig. Ich werde damit eine Falle für die Fliege bauen. Ich stelle die Dose in den Abfalleimer und spanne den Plastikdeckel so zurück, daß er bei einer kleinen Berührung zuschnappt. Ich habe mir übrigens keine Süßigkeiten gekauft, damit ich endlich den Apfel verdrücken kann, den ich nun schon 3 Tage hier herumliegen habe.

PS: ich mußte heute mein Taschenmesser strapazieren, denn es gibt hier in der Küche nicht einmal ein Messer.

19. Juli 2005

1 Kornspitz mit Extrawurst und Orig. Holl. Gouda
1 Dreisaatweckerl mit Extrawurst und Orig. Holl. Gouda
1 Doppelpackung Manner Vanille-Schnitten
1 Apfel, der von gestern übrig ist

Ich lerne ja schnell. Ein Individuum namens ‚hirni‘ hat gestern in den Kommentaren gemeint, daß ich nicht nur den Inhalt der Semmeln wechseln sollte, sondern auch das drumherum. Diese Korndinger, die ich heute erwählt habe, sind bestimmt nicht aus Weißmehl.
Ich nehme an, daß du, lieber hirni, dieses große aufgeschwollene Gehirn bist, das in einer Nährstofflösung schwimmt und über viele Drähte und Computer mit dem Internet verbunden ist. Ich nehme weiters an, daß deine menschlichen Sklaven, deren Gehirn du über das Internet steuerst, in diese dich nährende Flüssigkeit kein Weißmehl geben dürfen. Wenn ich du wäre, würde ich wahrscheinlich auch nicht viel von Semmeln halten. Denn einst bin ich bei einer meiner vielen Wanderungen durch fremde Lande in einen Regen gekommen, den die Welt noch nicht gesehen hat und da meine Semmeln im Rucksack schlecht verpackt waren, sind sie beim Essen wie von selbst in den Magen gerutscht – ich brauchte fast nichts kauen. Und ich muß sagen, daß nasse Semmeln wirklich nicht gut schmecken. Also verstehe ich deinen Standpunkt durchaus und habe dir heute deshalb diese kornige Freude bereitet.
So, das war wieder sehr interessant.

18. Juli 2005

Nun beginnt die Zeit, da ich zwei Wochen mit Lili verbringen darf. Und fürwahr! Ich freue mich! Lili habe ich bis jetzt immer sehr vernachlässigt. Wir werden sehr viel Zeit für einander haben – mehr als ihr vielleicht lieb ist.

In einem Nicht-Raum
Etwas größer als mein
Heimatliches Clo
Keine Fenster
Künstliches Klima
Arktische Temperaturen
Ein Radio
Das nur den falschen Sender empfängt
Kein Ausweg

Das war mein Gedicht. Ich nenne es ‚Verschissener Montag‘ – verzeih mir den derben Ausdruck meiner Gefühle!

Zum Essen gibts:
2 Semmeln mit Pikantwurst, je 2 Scheiben Edamer und Gurkerl
1 Sack Minis Choco (von Leibniz)
1 Apfel Granny Smith (#4139)

Auf Wiedersehen.