All Hallows‘ Even – herbstliche Grabsteinromantik in Wien

JAWOLL! Heute fetzts! Ich hänge daham rum und höre anormale, atonale, arhythmische „Musik“. Mit vollster Lautstärke. Das Wochenende, mein Lieber, das Wochenende war nämlich ein ziemlicher Erfolg. Und das wird heute gefeiert.
Zuerst verscheuchte ich ein paar lächerliche Haloween-Kids. Ich hatte schon vorsorglich den Sarg mit meiner Exfrau aus dem feuchten Keller geholt und das ziemlich verreckte Knochengerüst im Vorraum aufgebahrt. Meinen ausgestopften Dobermann plazierte ich daneben – ihm fehlt schon ein Teil des Fells – die Ratten sind da ja schnell und gründlich. Ich glaub, die Kinder haben sich angeschissen.
Danach schleppte ich mich zur Nachbarin rauf und lud sie auf einen Spaziergang ein. Natürlich brachte ich auch eine kleine Überraschung mit: den oberen Knochen des rechten Ringfingers meiner Exfrau (inkl. Exehering). Die Nachbarin freute sich sehr über das gruselige Haloween-Geschenk.
Danach wanderten wir lustig auf den Friedhof. Die Nachbarin zierte sich zuerst ganz schön und wollte nach Hause laufen. Ich sägte ihr hinter einer Hecke mit ihrer eigenen Nagelfeile die Achillessehnen durch… war ganz schön riskant, das Laub war schon fast alles ab. Als es dunkel wurde, gefiel es der Nachbarin dann doch noch. Irgendwelche Verrückten hatten am ganzen Friedhofen unzählige Kerzen verteilt und das gab der herbstlichen Grabesstille einen romantischen Touch.
Irgendwann brach die Nachbarin zusammen.
„Was is?“, fragte ich freundlich.
„Schau! Ich hab noch nie meinen Namen auf einem Grabstein gesehen!“, heulte sie.
Tatsächlich!
Ich glaube nicht an Zufälle. Ihr Name auf dem Grabstein war ein deutliches Zeichen, quasi ein Befehl. Und du weißt, ich kann nichts dafür. Ich führe nur Befehle aus. Ich mußte es tun.
Möge sie in Frieden ruhen.

Ich aas:
1 eigentlich noch nichts, aber erblickst auch du meine furchterregende Gestalt im Spiegel der Flaschen?

Sturmkirtag

Eines weiß ich nun. Es geht bergab. Der Sommer ist vorüber, die Ferien zu Ende. Ich habe zwar mit Schule nichts zu tun, aber es steckt so in mir drin – Schule brandmarkt die Seele. Sobald die Sommerferien aus sind, beginnt die postferiale Depression. Und die nächsten acht Monate werden auch nicht besser.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Die Sturmzeit hat begonnen und bald wird es auch Kronprinz-Rudolfäpfel zu kaufen geben.
Schon während meiner Zeit in der Sonderschule war der Sturm der Rettungsring, der uns vor dem kollektiven Klassenselbstmord bewahrt hat. Zu dieser Zeit gab es auch einen Tag quasi-schulfrei. Man mußte sich nur durch eine Schulmesse dem Schutzpatron zu Ehren quälen. Der Rest des Tages gehörte uns und wir nutzten ihn, um den Kirtag im Ort zu besuchen. Dort trafen wir uns nach Besichtigung der Standerln in dem Gasthof, das auch Kindern und Jugendlichen Sturm ausschenkte. Das war jedes Jahr das große Herbstreinemachen des Magens.

Ich aas:
Sturm – von Billa, in einer Plastikflasche

Kinderlachen unter der Gruft

Ich bin eine arme Sau, was? Das ist alles, was ich noch habe. Den Rest habe ich am Wochenende weggefuttert. Ist aber auch kein Wunder. Schließlich hatte ich genug zu tun, die Kinder gegen die alte Schachtel von der anderen Seite des Hofs aufzustacheln.
Wenn die Kinder fröhlich spielen, das Wetter, die Ferien genießen, kommt die Alte auf ihren Balkon gerannt und meckert irgendwas herum. Die Kinder seien zu laut, sie machten alles kaputt, die Blumen würden niedergefetzt und blablabla.
Das Problem dieser Meckertante ist aber, daß sie verdammt langsam ist. Sie braucht mindestens zwanzig Sekunden, um aus ihrer Wohnung zu kreilen, davon fünf allein für die Überwindung des erhöhten Rahmens der Balkontüre. Ich stand Schmiere und pfiff, wenn ich die alte Hexe kommen sah. Dann sind die Kinder davon gelaufen und sie stand völlig umsonst am Balkon. Zupfte vielleicht bei der Gelegenheit an ihren Pflanzen herum.

Später habe ich den Kindern noch einen guten Trick erklärt. Die Alte nämlich spricht so leise, daß man sie leicht überhören könnte, also Kinder: einfach so tun, als wäre sie nicht da und weiterlärmen! Das hat prächtig funktioniert! Die Alte gab es nach einigen Minuten auf, irgendwas zu sagen.
Bin ich gemein? Nein.
Denn was ist schöner auf dieser grindigen Welt? Kinderlachen oder ranzige Grabesstille?

Ich aas:
1 Scherzerl Brot

Bodybuilder mit Schrumpfpenis

Ich war gerade in der Cantina essen. Ich stand mit meinem Essen alleine an einer Wand, alle Tische waren besetzt, als der Admiral wie aus dem Nichts auftauchte. Er schien ziemlich aus dem Häuschen zu sein und fuchtelte mit seiner dämlichen Hutfeder in der Luft herum.
„Mein lieber Matla, hören Sie! Ich brauche ihre künstlerische Nase, wenn ich das so sagen darf! Ich habe beschlossen, in meinem Garten einen Springbrunnen zu bauen! Und dafür brauche ich Ideen! Ideen! Was fällt Ihnen spontan ein?“
„Da bist du bei mir genau richtig, Alter. Zufälligerweise bin ich nämlich Spezialist für Springbrunnen.“ (Ich habe heute ziemlichen Kater und  bin deshalb zu Blödsinn aufgelegt.)
„Das dachte ich mir schon, Herr Matla! Sagen Sie! Was fällt Ihnen ein?“
„Na dann sperr deine Lauscherchen schön auf, Alter. Also. Ich stelle mir einen Springbrunnen in der Art dieser griechischen Kunstwerke vor. Du weißt schon: nackte Bodybuilder mittleren Alters mit Schrumpfpenis, ein paar nackte, etwas dickliche Weiber mit durchsichtiger Bettwäsche herum und irgendwelche Kinder, die in den Brunnen pinkeln. So ähnlich. Was meinst du?“
„Sprechen Sie weiter, mein lieber Matla!“
„Ok, paß gut auf! Ich stell mir bei dir im Garten einen riesigen Typen vor, nackt, mit Vollbart, muskulös, mit Erektion. Der Typ liegt am Boden, praktisch unter dem Brunnen, und er hat seinen Steifen in der Mitte durch den Brunnen gerammt. Und aus seinem Schwanz schießt das Wasser im Ejakulationsrhythmus raus. Verstehst du, was ich meine? So wirds am besten sein! Und am Brunnenrand sitzen und liegen nackte Frauen herum, die um Gnade winseln oder beten. Ja und sie winden sich von irgendwelchen Krämpfen geschüttelt und sehen flehend zum Himmel empor oder halten schützend ihre Hand vors Gesicht, um ja nichts von dem Megaschwanz abzubekommen. Und? Was ist?“
„Naja, ist das nicht leicht übertrieben, lieber Matla?“
„Hör mal, das ist ja die Kunst dabei! Die Übertreibung als Mittel der Kritik! Verstehst du das nicht? Vielleicht mach ich dir eine Skizze.“

Mal sehen, ob sich der Admiral als kunstverständiger Mensch zeigt.

Ich aas an der Wand:
1 Käseplatte
1 Flasche Saft
1 Großer Brauner
1 kleines braunes Ding

Kläglich verklagend

Mein Darling desertmum schrieb vor kurzem über Verkehr mit fremden aber echten Männern im Waldviertel:

… Wenn wir feiern, wird gerauft, wenn wir saufen, dann bis zum Umfallen, kein richtiger Mann kotzt, putzt oder schiebt den Kinderwagen, die Ehefrauen werden beinahe so geschätzt wie die persönlichen Motorsägen, allerdings sind die Motorsägen vieler Männer legendär, die Ehefrauen eher nicht… [Quelle: desertmum.cobalt.cc]

Im Waldviertel laufen die Uhren noch richtig. Was man von Wien nicht behaupten kann. Wo sind hier echte Männer? Bei Darlings Definition fehlt mir nämlich noch ein Punkt: echte Männer laufen nicht wegen jedem Schas zur Polizei, sie verklagen auch niemanden, zeigen keinen an, machen keine Meldungen, sind keine Zeugen und lösen überhaupt Probleme unter sich!
Du kennst ja die Geschichte vom Stoßstangenfetischisten: Teil I und Teil II. Mir sind Menschen, die derart handeln, einfach zuwider. Das ist ja wie im Kindergarten. „Halt Abstand von meinem Auto, sonst sag ichs der Tante!“ Und dann schreibt er mir auch noch ein paar Brieferl.
Und solche Leute sind kein Einzelfall, wie mir die Nachbarin erzählt hat. Bei uns im Betonbunker gibt es ein junges Ehepaar mit zwei Kindern, das die Idee hatte nachzufragen, ob es nicht im Interesse aller wäre, wenn man im Hof ein paar Spielsachen aufstellte. Sie werden von anderen Bewohnern verklagt. Weil sie eine Idee hatten. Ein kläglicher Zustand ist das.

Darling, ich zieh bald zu dir ins Waldviertel.

Ich aas:
1 verklagenswerte Semmel mit Käse
1 Kaffee
3 Stück süßes Zeug

Geppettos Zahnfleisch

Ich war heute wieder bei der Zahnärztin. Sie ist sehr nett und umgänglich, daher konnte ich mir mit ihr einen guten Preis ausmachen… sie ist auch sozial sehr engagiert.
Ich habe ihr gesagt, daß mir die Probleme mit den Zähnen auf die Nerven gehen – buchstäblich. Dann begann ich ihr von meiner Kindheit zu erzählen, auch vom Mohnzutz, und daß es damals einen gab, der „Alter Geppetto“ genannt wurde. Er hatte aus dem Krieg ein Holzbein und schlechte Zähne mitgebracht. Und Trunksucht. Dieser Geppetto hatte seine Zahnschmerzen auch sehr bald satt und ließ sich in vergleichsweise jungen Jahren einfach alle Zähne ziehen. Er hatte dann keine mehr. Keine Zähne, keine Probleme. Und weißt du was? Sein Zahnfleisch hat sich mit den Jahren so verhärtet, daß ihm die Zähne gar nicht mehr gefehlt haben. Ganz im Gegenteil. Wenn er betrunken war, mußte man höllisch aufpassen, von ihm nicht gebissen zu werden!
Bei uns Kindern war er damals immer sehr beliebt und wir verwendeten ihn, um die Erfahrung von Horror heraufzubeschwören. Wir liefen zu ihm, sagten irgendwas provozierendes und warteten, bis er uns mit fletschendem Zahnfleisch nachhumpelte. Wir stoben zeternd auseinander, um uns kurze Zeit später wieder anzuschleichen.
Die Zahnärztin war von dieser Geschichte ganz angetan. Nun, sie hat mir nicht alle Zähne gezogen, ich muß auch nicht alles bezahlen, aber sie wird mich erst wieder in zwanzig Jahren sehen. Wenn wir beide dann noch leben sollten.

Ich aas:
1 Teller mit weißem Käse
1 Kaffee
1 Apfelsüßzeug

Die Fotos werde ich nachliefern. Irgendetwas funktioniert nicht.

Senfgehirn in Mohn wegen migrationshintergründigem Suchtverhalten

Meine Mutter hat es ja immer schon gesagt: „Augustin Matla! Du bist ein Idiot!“ Und sie hat mit ziemlicher Sicherheit recht. Meine Theorie dazu ist folgende: ich glaube, daß ich eigentlich nicht von Haus aus ein Idiot wäre, also ich meine, nicht von Geburt an. Meine genetischen Voraussetzungen ansich wären ja nicht einmal so völlig hoffnungslos, doch es war die Umgebung, die mich zu dem mutieren ließ, was ich heute bin. Du mußt dir vorstellen, daß damals nach dem Krieg, als sogar die Gummiringerl noch aus Gußeisen waren und wir aus Hasenkot Kaffee kochten, wir ja nichts hatten. Aber was wir in Hülle und Fülle besaßen, war Mohn. Wir wohnten damals nämlich in einer Gegend, die von Mohn übersät war. Mohn war überall und wurde daher auch für alles mögliche verwendet. Zum Waschen von Körper und Kleidung, zum Zähneputzen, als Füllung für Polster und Teddybären, als Verhütungsmittel und natürlich als Grundnahrungsmittel Nummer eins. Aber der Mohn fand auch Verwendung als Beruhigungsmittel für Kleinkinder. Damals waren ja auch die Schnuller aus Gußeisen und boten für uns Babys kaum orale Befriedigung, daher wurden diese Schnuller in Mohn getunkt. Der Mohn stellte uns Kinder ruhig. Ließ uns den ganzen Tag schlafen, damit Muttern am Mohnfeld schuften konnte. Und nebenbei sorgte der Mohn auch für eine leichte Degeneration im Gehirn.

Doch gibts auch positive Dinge über die Heimat zu berichten. Dazu morgen mehr.

Ich aas:
1 Mohngebäck, um die Dummheit aufzufrischen
1 Teller mit Paradeisern, Käse und Senf
1 Flasche Flüssigkeit

Frau Hängetitten

STOPP!Du suchst nach Hängetitten? Dann kann ich folgende Seiten empfehlen (grauslich, wie das alles hängt):

Ist Miss Hängetitten die EINZIGE Frau die du kennst? Du hast ein falsches Bild von uns, aber bei Kronprinzen schrappt es schon manchmal mit der Realität…

Das war der letzte Kommentar von desertmum und der beschäftigt mich schon sehr. Vor allem jetzt, wo die einsame Zeit beginnt. Die Fenster sind wegen der Kälte geschlossen, das lebensfrohe Geschrei der Kinder und Vögel ist weg, in der Wohnung ist es trotzdem zu kalt, um selbst Wärme zu spüren. Da sitz ich mit hängenden Schultern herum, schau auf die Hauswand von gegenüber und werde dabei so grau und leblos wie sie. Dann gehe ich gestern zum Zahnarzt, weil es nicht mehr zum Aushalten ist, lasse dort ein paar Zähne und mein letztes Geld, das ich eigentlich für ein Motorrad ausgeben wollte und schlapfe frierend und verschnupft durch die kalten Strassen. Betrinke mich zuhause, weil der Tag, und eigentlich schon lange auch mein Leben, vertan ist.
Nein, von Frauen verstehe ich nichts. Eine hätte ich früher einmal fast verstanden, zumindest bildete ich mir das ein, aber sie ist weg und alles Gute auf dieser Welt mit ihr.
Von der Nachbarin rede ich schlecht, ich weiß. Aber sie ist nicht so übel. Weißt du, wenn es mir schlecht geht, da steht sie plötzlich oft in der Tür und und schwanert mich an. Will mich zum Lachen bringen, bringt mir Geschenke vorbei. So auch heute. War grad dabei, mich in ein Säurebad zu legen, um keine Umstände zu hinterlassen, als es läutete. Sie wars. Sie brachte mir Weintrauben. Selbstgepflückt. Frisch aus dem Garten Eden, so schien es mir.
Eigentlich war ich froh, daß sie gekommen ist. Ich erzählte ihr von meinem gestrigen Zahnarztbesuch. Daß ich eine Spritze ablehnte, weil ich den Schmerz spüren wollte. Daß ich es nur aushielt, weil ich lachen mußte. Weil es so krank aussah, als sich zwei Frauen über meinen Mund beugten und ziemlich verkrampft versuchten, die Blutungen zu stillen.

Noch ein paar Bilder zum Herumklicken:
Dicke Titten, Big Tits, große Brüste, pralle Möpse!

Wir hatten Spaß, mir ist wieder wärmer und jetzt esse ich:
1 Topf Weintrauben
1 Flasche Weintrauben

  • Monstertitten
  • Parkschaden und Fahrerflucht oder wie man seine Stoßstange restauriert

    Dieses Brieflein habe ich heute morgen unter den Scheibenwischern meines Autos gefunden. Ich darf wiederholen:

    Sie haben offensichtlich mein Fahrzeug beschädigt (stark zerkratzte hintere Stoßstange)
    Ersuche um ehebaldigsten Rückruf
    … telefonnummer ….
    Habe Fotos gemacht

    Als ich den Zettel gelesen hatte, dachte ich mir, es könne sich nur um einen Scherz handeln und ließ ihn kopfschüttelnd in meiner Hosentasche verschwinden. Da hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, sah aber niemanden.
    „Hier oben am Balkon!“
    „Was is?“, schrie ich rauf.
    „Ich rate ihnen, eine Selbstanzeige zu machen, sonst zeige ich sie wegen Fahrerflucht an.“
    „Weswegen?“
    „Sie haben meinen Wagen beschädigt.“
    „Welchen meinen sie?“
    „Na der, der vor ihnen steht.“
    „Aber ich bin nicht geflüchtet. Ich stehe ja hier.“
    Der Mann wiederholte sich: „Ich rate ihnen, eine Selbstanzeige zu machen, sonst zeige ich sie wegen Fahrerflucht an.“ Dann verschwand er.

    Ich jedenfalls habe seine Kiste bestimmt nicht beschädigt – ich bin da immer vorsichtig, weil ich weiß, daß es leider sehr viele Menschen gibt, die sich Autos kaufen, obwohl sie sich die Dinger gar nicht leisten können und dann passen sie darauf besser auf als auf ihre Frauen und Kinder. Das ist schade.
    Ich warte jetzt einmal ab, was passiert. Aber ein Erinnerungsfoto habe ich auch gemacht:

    Man sieht ganz deutlich, daß ich seinen Wagen NICHT berühre.

    Tja, komme ich jetzt ins Gefängnis, weil ich keine Angst vor kleinen Parklücken habe?

    Ich aas vielleicht die Henkersmahlzeit – und die fiel spärlich aus:
    1 Brot
    1 Käse

    Kambly – der göttliche Keks!

    Ja, die Kekse aus der Schweiz…. aber weißt du, was ich grade entdeckt habe? Ich habe eine sogenannte „Unart“. Hier im Rattenloch sind die Scheißhäuser voll verspiegelt. Man kann seinem Schwanz beim Pinkeln zusehen, kann beobachten, wie man ihn abschüttelt und so weiter. Und ich habe mich heute beobachtet, wie ich mir NACH dem Pinkeln und VOR dem Händewaschen die Hände und Unterarme im T-Shirt abwische! Jetzt weiß ich auch, warum die Sachen nach vier Tagen so seltsam riechen!
    Aber zurück zu den Keksen. Mittags esse ich heute nichts. Ich trinke nur diesen Kaffee:

    Denn zum Frühstück hatte ich Schweizer Kekse! Ich schwörs dir! Noch nie, wirklich noch NIE – und du weißt, was für einen verwöhnten Gaumen ich habe – habe ich so gute Kekse gegessen, wie die der Schweizer Firma Kambly! Wie komme ich zu denen? Ganz einfach:
    Wenn man sich zum größten Teil selbst versorgt, wird man erfinderisch, was Luxusgüter betrifft. Und so haben meine Freunde in der Schweiz die Firma Kambly entdeckt. Die haben in ihrer Keksfabrik einen Verkaufsraum, in dem das ganze Sortiment – es dürften an die fünfzig Kekssorten sein – ausgestellt ist, UND: man kann jede Sorte kosten! Auf den Regalen stehen offene Dosen herum, aus denen man nach Belieben naschen kann! Meine schweizer Freunde machen das dann so, daß sie mit ihren ganzen Kindern hinfahren, die Kinder sich dort durch das ganze Geschäft durchfressen lassen, und dann wieder gehen…. nach dem Motto „I hob nur gschaut.“ Und dort, mein Lieber, habe ich meine Liebe zu Kambly entdeckt. Jede Sorte habe ich mindestens einmal gekostet und von den besten Dreien habe ich mir je ein 500g Sackerl mitgenommen.
    Die Schokokekse habe ich heute morgen endgültig vernichtet. Von den Karameldingern gibts nur noch wenig und die Brezli neigen sich dem Ende zu. Ich weiß noch nicht, was passieren wird, wenn alle Kekse weg sind. Werde ich in einem Anflug von Heißhunger in die Schweiz reisen, um Nachschub zu besorgen? Niemand kann es sagen, doch zuvor werde ich mich erkundigen, ob der Stoff in Wien zu bekommen ist.

    Ich liebe Kambly! Bin süchtig.