Camp W4 – Teil IIII

Teil I
Teil II
Teil III

Am späteren Nachmittag beruhigte sich die Lage. Die ersten Kopfschmerzen waren da, wir stiegen zu der grünen Suppe, die sie „See“ nannten, hinab, um uns etwas abzukühlen. Ich brauchte Ruhe und setzte mich auf einen warmen Stein in die untergehende Sonne. Nach einiger Zeit tauchte Kotzlocke neben mir auf. Schatten fiel auf mich und ich erschrak. Kotzlocke stand völlig nackt neben mir und sein Schwanz sah aus wie Faust und Unterarm von Sylvester Stallone.
„Warum hast du einen Steifen, Kotzlocke?“
„Hab ich nicht, ist Normalzustand.“
„Kannst du deinen Normalzustand nicht aus der Sonne nehmen?“
Nach einer Weile sagte ich:
„Naja, gehen wir wieder hoch. Vielleicht finden wir ein Mädchen für dich.“

Am Campingplatz zurück bunkerten wir Vorräte an Wein und Bier. Das von der Chefin geführte Buffet schloss zeitig, damit die Scheißnachtruhe auch eingehalten werden konnte.
Als ich die Flaschen in meinen alten Militärrucksack stopfte, beäugte sie mich wieder äußerst skeptisch.
„Darf ich Sie daran erinnern, dass um Punkt 22:00 Uhr die hiesige Nachtruhe beginnt, welche unbedingt einzuhalten ist?“
„Halten zu Gnaden, eure Exzellenz, aber Ihre Nachtruhääää wird schon nicht zu Schaden kommääään.“

Doch ich hatte mich geirrt – es gab Schaden, und Schrecken! Das muss ich dir morgen erzählen!

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Ich aas:
1 Weckerl irgendwas

Gustoknusperstangerl in Fahrtrichtung

Meine Gustostange erwachte gestern, als ich nach zwei Wochen Urlaub wieder auf die Nachbarin traf. Quasi wie ein Fahrtrichtungsanzeiger pochte und deutete mein Knusperbaguette in Richtung Nachbarin. Sie bemerkte das und grinste. Ich glaub, sie steht auf das.
Etwas später tastete ich jeden Centimeter ihres Körpers ab… so wie ein alter Sabberlappen, der im Supermarkt jedes Stück Obst angrapscht und mit dem knochigen Daumen drückt.
„Du tust so, als hättest du mich noch nie nackt gesehen“, sagte die Nachbarin.

Egal. Ich aas:
1 Gustobaguette
1 Heidelbeermuffin

Vorbeirauschendes Sommergetränk

Wenn es heiß ist, werd‘ ich geil. Und zwar auf Aperol. Ich liebe es, nackt und betrunken am Fensterbrett zu sitzen, dabei die vorbeirauschenden U-Bahnen und Wolken zu beobachten, mit einem Glas Aperol in Hand.
Und, unwürdiger Leser, Aperol kann man natürlich nur auf eine Art zu sich nehmen:
1 Glas mit Eiswürfel befüllen mit
50% Aperol und
50% Grapefruitsaft (ungezuckert),
3-4 Spritzer Zitronensäure

Ich aas völlig ungeil:
1 Sportweckerl
1 Krapferl

Verkehr mit der wüsten Mutter

Ich hatte Verkehr mit meinem Lieblingsstalker desertmum, der reichen Schnepfn, die nichts zu tun hat. Chat-Verkehr. Desertmum ist dahintergekommen, dass man auf Facebook beliebig viele Fakeaccounts anlegen und damit ungehindert Blödsinn treiben kann. Ich bin das Opfer.
Mit desertmum zu chatten ist so als würde man sich mit nacktem Arsch in einen Haufen tollwütiger Termiten setzen. Sie diskutiert mit einem über drei Themen gleichzeitig und während man noch über eine Antwort zum ersten Thema nachdenkt, fragt sie dich schon die vierte Sache…. Notiz an mich selbst: gib desertmum NIEMALS deine Telefonnummer…

Ich aas:
1 Käsekornspitz
1 Krapfen

Seltsam: die Fotos sehen in der letzten Zeit alle gleich aus.

Die Regeneration des Nacktmulls

Dieser Misthaufenblog steht diese Woche ganz im Zeichen des Koitus. Wir sprachen über Vorspiel und Nachspiel, nun folgt ein kleiner Exkurs in die Welt der sexuellen Regeneration.
Mein Schwanz nämlich verhielt sich nach dem ereignisvollen nachbarlichen Fick wie ein kleines Nacktmullbaby.

Gänzlich verängstlich und verrunzelt hatte sich mein Zumpferl im Nestchen aus struppigem Schamhaar verkrochen. Öffnete ich das Hosentor, zog es sich zitternd und winselnd noch weiter zurück, noch tiefer in den Körper, sodass nur mehr seine schlappe, leblose Haut da lag. Ich versuchte, es mit Streicheleinheiten aus seiner Höhle zu locken, es mit Gutzureden zu besänftigen und es mit Olivenöl zu laben. Vorerst ohne Erfolg.

Erst nach und nach kam wieder Leben in die Hose. Ja, die Zeit heilt alle Wunden. Heute morgen sah ich hoffnungslos ins Nestchen, doch siehe da! Da lag es wieder in all seiner Pracht! Einer jungen, kräftigen Schlange gleich, zuckend, hot, zischend und vibrierend. Stramm und gewunden wie ein feines Pariserkranzl.

Ich aas eben das:
1 feines Pariserkranzl

Ursprung eines Verhaltensmusters

Ich hab ihn erwischt, den Ursprung des Verhaltensmustersm, die Sau! Erwischt!
Du weißt selbst, wie das ist. Man baut sein Lebtag die gleiche Scheiße und kommt gar nicht auf die Idee, nachzudenken, warum man das eigentlich so ist.
Mag sein, dass es Zufall war, mag sein, dass es an dem langweiligen Porno lag, aber ich hab die Sau erwischt: den Ursprung eines Verhaltensmusters!
Am Wochenende wars:
Ich seh mir grad mit der Nachbarin einen Porno an. Irgendwas irritiert mich an dem Film… ich glaub, es ist das viele Gequatsche… oder etwas anderes…. ich fühle mich abgehetzt, gejagt… wie ein Tier, das um seine Nahrung kämpft…. da bemerk ich aus den Augenwinkeln, dass die Nachbarin ganz unauffällig mein leeres Glas nimmt, es mit Rotwein füllt und es dann leise wieder zu mir herüberstellt. Kaum steht das Glas mit dem roten Gold vor mir, als auch schon meine Finger zu zucken beginnen. „Rasch, greif zu! Runter damit, bevor alles aus ist!“, brüllen mich meine Gedanken an. Ich denk mir: „Warum denkt das Gehirn sowas?“ Und sage mir: „Bleib sitzen. Rühr dich nicht und wart mal ab.“ Und siehe da! Nach einer Weile ergreift die Nachbarin mein Glas, ohne hinzusehen, trinkt es fast leer und stellt es wieder zu mir hin. Ich beginne zu schwitzen. „Glas fast leer, Glas fast leer! Trinken, schnell!“, rast es mir durch die Birne. Wie ein geölter Blitz spring ich auf und zum Glas hin, doch die Nachbarin hat bereits mein Glas in der Hand.
„Warte, du hast ja fast nichts mehr drin.“, sagt sie beiläufig, trinkt den Rest Rotwein mit einem rasanten Schluck aus und füllt mein Glas wieder voll.
„Darf ich?“, fragt sie, hebt mein Glas Rotwein und sieht mich dabei gelangweilt an.
„Darfst du ‚WAS‘?“ Panik kommt in mir auf. Ich fühle meinen Puls an der Halsschlagader.
„Na einen Schluck von dir trinken.“, sagt sie und tut so, als wär ich völlig hinüber.
„Warum hast du kein eigenes Glas? Hm? Eigentlich. Warum?“, frag ich leicht atemlos.
„Keine Lust zum trinken heute.“, sagt sie, sauft das halbe Glas in einem Zug leer und stellt es wieder zu mir.
Ich setze mich, versuche mich zu beruhigen und greife zum Glas. Da! Schon wieder war sie schneller!
„Hab ich dich erwischt, du Sau!“, schrei ich sie an, klatsche laut in die Hände, ziele mit dem linken Zeigefinger genau zwischen ihre Augen und reiß ihr das Glas aus der Hand.
„Was is’n mit dir los, heute?“, fragt sie ganz unschuldig und zeigt mir den Vogel.

Ich jedenfalls weiß jetzt, warum ich immer so schnell besoffen bin, wenn die Nachbarin bei mir ist: es ist die Angst! Die reine existenzielle Angst, die mich ein Glas mit einem Schlucke austrinken läßt, sobald es auf dem Tisch steht! Die nackte Angst um meine Nahrung, die mich den Kellnern mein Glas, das sie grade anschleppen, förmlich aus der Hand reissen läßt. So ist das und ich habe es entdeckt.

Doch es wird nichts ändern und so aas ich:
1 Rest des 5 Kilokäsemonsters, das ich geschenkt bekommen habe – den Schimmel schneide ich wahrscheinlich vorher weg

Das grüne Osterloch

Wieder. Ein Osterei vor meiner Tür. Heute wies das arme Ei, grün, wirklich heftige Spuren schwerer Mißhandlung auf. Ich hab gar nicht lange herumgefackelt, habs gleich zergatscht, erschreckend routiniert.

Der Ostereifolterknecht ist noch nicht gefunden. Aber mir kam ein Gedanke. Was, wenn es gar keinen Ostereifolterknecht gibt? Vielleicht hat Johannes recht, wenn er sagt, es wird wohl der Osterhase sein, der auf Grund starker Blähungen die Ostereier vor meine Haustür scheißt.

Nach der Inhalation psychoaktiver Pflanzen kam mir gestern auch noch eine andere Idee. Vielleicht endet zufälligerweise genau vor meiner Wohnung die andere Seite des schwarzen Lochs, das sie gestern in CERN erzeugt haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass die freakigen Wissenschafter dort wie überdrehte Kinder Ostereier in das schwarze Loch schmeißen, um zu sehen, ob sie wieder irgendwo rauskommen.
Als die Kräuter etwas später ihre höchste Wirkung zeigten, hockte ich mich nackt vor meine Haustür und wedelte mit dem Schwanz. Ich fand das umgemein witzig. Wenn die Wissenschafter in CERN in das schwarze Loch gaffen und wie durch eine Lupe vergrößert ein männliches Geschlechtsteil hinundherflattern sehen. Und einer der Wissenschafter sagt: „He, Fritz, schmeiß noch ein paar Eier rein. Vielleicht wirds größer.“
Ja, gestern hatte ich meinen Spaß.

Ich aas:
1 Topfen
1 Sirius (Grüße!)
2 Brot
1 erbärmlich stinkenden Käse
1 gefoltertes Osterei
4 Bierkapseln

Mondgeheul

Wenn du lange genug suchst, gibt es FÜR UND GEGEN jeden Scheißdreck auf dieser Welt eine wissenschaftliche Studie. Kaffee ist gesund, belegen die einen, Kaffee macht krank, belegen die anderen Wissenschaftler. Mir ist das schnurzegal, was die Wissenschaftler sagen. Die sollen sich da ruhig ihr Wissen in rauhen Mengen schaffen, doch mich beeinflußt das nicht. Ich weiß, was ich weiß.
Die Wissenschaft ist ein in sich schlüssiges System, doch daneben gibt es noch Millionen anderer Dinge. Eine Seifenblase unter unzähligen anderen, die durch den Himmel schweben, ist die Wissenschaft. Viel verdanken wir ihr, Gutes wie Böses, doch mein Lebensinhalt und Lebenshalt ist sie nicht. Denn in vielen Bereichen sind Wissenschafter wie Analphabeten, die ein Gedicht vor sich haben. Sie können zwar die Buchstaben zählen und sie abmessen, doch den eigentlich Inhalt des Gedichtes werden sie nie begreifen.

Der Einfluß des Mondes wird oft diskutiert. Es gibt Mondkalender, die dir sagen, wann du dir die Haare und dein Holz schneiden sollst, wie du dein Leben gestalten sollst. Oh ja, es gibt wissenschaftliche Studien, die das bestätigen, und – natürlich – gibt es welche, die das widerlegen. Mir sind Mondkalender schnurzegal, aber ich weiß, daß der Mond die Dinge beeinflußt.
Vor langen Jahren nämlich, als ich noch ein unternehmungslustiges Kerlchen war und unbedingt herausfinden mußte, wie die Welt funktionierte, begab es sich des öfteren, daß ich an kühlen Abenden zu Vollmond mit einem Schlafsack auf den nahen Berg wanderte, um dort die Nacht zu verbringen. Diese Nächte waren die aufschlußreichsten Nächte meines Lebens! Lag da unter einem einsamen Baume auf einer kleinen Anhöhe und versuchte zu schlafen. Es ging kaum. Der Mond sah mich an und ich sah den Mond an. Ich spürte seine Kraft, wie er mich in seinen Bann zog. Ich dachte an den Baum, unter dem ich saß und überlegte mir, wieviele solcher Nächte er wohl hier schon gestanden haben mag.

Versuche es selbst! Geh in die Nacht, ohne Handy, ohne mp3-Player, ohne Ablenkung und sei für eine Nacht ein Baum unterm Vollmond. Liefere dich dem Vollmond aus und sage mir dann, ob du nicht auch die Lust verspürtest, das bleiche Gesicht anzuheulen, dich auszuziehen und nackt um einen Baum zu tanzen.

Um das zu verkraften, aas ich:
1 Packung Rotwein
1 Käse
1 Kronprinz Rudolf Apfel
1 Brot

Wenn der Schwengel blitzt

Mein Aperol war gestern Abend zu Ende. Das frustrierte mich furchtbar. Ich war müde wegen des frühen Aufstehens, erschöpft von der schwülen Hitze und sehr durstig. So lag ich, am Ende meiner Kräfte und Nerven, einfach auf dem Fensterbrett, nackt, und sah in den Himmel. Dazu jammerte ich eine traurige Melodie und spielte mit meinem Schwengel. Als endlich das Gewitter begann, beobachtete ich voll Freude, wie die Blitze über den ganzen Himmel zuckten. Ich glaubte, die aufgeladene Spannung der Luft bis ins letzte Schamhaar zu fühlen. Als es heftiger wurde, stand ich mühsam auf, denn mir kam eine Vision, die mir nicht gefiel. Wie würden die Leute lachen, führe ein Blitz direkt in den Schwanz des ungeliebten Nachbarn!

Ich aas:
1 Zwiebelbaguette
1 Gouda Käse
0 Aperol

Törnbericht Kykladen 2009 – Teil IV

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3. Tag Kythnos – Syros:
Früh des Morgens holten wir nach einer Runde Schwimmen den Anker ein und verließen die Bucht Stephanou auf Kythnos. So schnell wie möglich setzten wir die Segel – die Stärke des Windes lag noch immer bei 20 bis 25 Knoten. Mit Kurs Ost brausten wir Richtung Syros, Wind und Welle kamen von Backbord querab. Zuerst segelten wir nur mit Genua, doch ging der Wind auf 5 Beaufort zurück und so setzten wir auch wieder das Großsegel. Ich brauchte nicht lange Zeit, um in den Rhythmus der Wellen zu kommen. Anluven, abfallen, anluven, abfallen. Dieses Dahin auf den Wellen hatte regelrecht hypnotisierende Wirkung auf mich. Es war wie Meditation. Die Crew hing entspannt an Deck herum, schmierte sich mit Sonnenmilch ein und genoß die hängenmattenähnliche Schaukelei.
Doch jäh wurden wir aus unserer Eintracht gerissen. Ein Minikaventsmann überrollte unsere Artemis und mit einem Schlag waren wir alle von Kopf bis Fuß plitschnass! Wir schreckten auf, sahen uns etwas dämlich an und begannen ausgelassen zu lachen! Schön ist es am Meer!
Die nassen Sachen ließen uns jedoch im Wind schnell frieren und deshalb zogen wir einfach alles aus und schmissen es durch den Niedergang unter Deck. Ein paar Minuten fuhren wir einfach nackt weiter und ließen uns lufttrocknen, bis einer nach dem anderen sich frische Sachen aus seiner Kajüte holte und wieder Position an Deck bezog.
Für die Insel Syros hatten wir uns auf den Hafen Phoinikos geeinigt. Wir entschieden uns gegen Ermoupolis, der Hauptstadt von Syros, weil der dortige Hafen von Abwässern verschmutzt sein soll. In Phoinikos hatten wir Glück, wir ergatterten den letzten freien Platz. Die dortigen Segler berichteten uns, daß der Hafen schon seit Tagen, seit Zunahme des Windes, praktisch voll belegt sei. Sie wollten auf einen günstigeren Wind warten, um wieder loszufahren. Wir erkundigten uns nach den Kosten, doch stellten wir mit Erstaunen fest, daß in diesem Hafen Strom und Wasser für die Schiffe gratis war. Immer mehr wurde uns klar, daß Griechen nicht geldgierig waren. Oder schlechte Geschäftsleute.
Wir waren froh, an Land gehen zu können und machten einen kleinen Rundgang in dem kleinen Städtchen, checkten gleichzeitig Versorgungsmöglichkeiten für den nächsten Morgen.
Wir konnten nicht ahnen, daß bald, sehr bald, unser friedliches Dahinleben ein Ende haben sollte. Unser Schicksal würde ein hartes sein.

Blick auf den Hafen von Phoinikos (obere Bildmitte) – man sieht die Hafeneinfahrtsfeuer:

Diese seltsame Betonplattform versaut jedenfalls den ganzen Strand. Aber dafür stimmt endlich das Datum auf dem Foto.

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Heute aas ich:
1 Lappen Toastbrot
1 Apfel

mytoern.net