Antio

Schön. Also ich sag dir was. Ich bin jetzt erst nach Hause gekommen. Du weißt ja, wie das in der weltbewegenden Kugelschreiberbranche läuft: die Tage, bevor man auf Urlaub geht, muß man durcharbeiten – Tag und Nacht, Schlaf ist nicht erwünscht. So werde ich auch jetzt wieder zur Werkbank wandeln und die Kugelschreiber zusammenbauen bis der Morgen graut.

In den letzten Tagen ist daher nicht viel passiert… oh! Doch! Die Kaffeebechersammlung habe ich endgültig zu Grabe getragen. Ich dachte mir, bevor sie von einem Unreinen besudelt wird und/oder achtlos zur Seite gestoßen wird, werde ich selbst das Zeremoniell abhalten.

Hier der letzte lebende Beweis meiner Kaffeebechersammlung, der geilsten der Welt:

Und hier die letzte Ruhestätte (neben den Brüdern und Schwestern):

Die sterblichen Überreste wohl entsorgt. Die Seele der Becher lebt in mir weiter.

Ja und dann soll ich dir noch diesen Link mitteilen:

http://streamx.ORF.at/event1_live

Hier kannst KOSTENLOS und GRATIS das Europa BlogTXT Theaterfestival im Grazer Schauspielhaus mitverfolgen – von 21.05. bis 23.05. – hurra – vielleicht erspähst du die eine oder andere Szene, die dir aus diesem Misthaufenblog bekannt vorkommt.

Da mir Medienleute auf den Sack gehen, werde ich mich vertschüssen. Ich hasse es, wenn mein Haus umringt ist von Fotografen, Demonstranten und der Cobra. Das brauche ich nicht.

Darum für alle Neuankömmlinge und -leser:
Ich bin nicht da. Heute nicht und eigentlich sonst auch nicht. Deine Meinung interessiert mich einen Scheißdreck, also spar dir ein Kommentar – das schreib ich mir schon selbst.

Ich aas (beim Herren der Kugelschreiber):
1 Gebäck
1 Aufstrich
1 Käse (rund)
1 Apfel

PS: Ich bin jetzt zwei Wochen auf einem Segelboot. Wir sehen uns im Juni wieder. Ich hoffe, du hast mich bis dahin vergessen. Leb wohl.

Von Katze und Vogel

Mei liab! Gestern ist ein kleines Vögelchen in mein Wohnzimmer geflogen. Es war so unbeholfen, lernte gerade fliegen und piepste und piepste um Hilfe. In einem ersten Reflex holte ich mein Holzsamuraischwert, um das liebe Ding zu zerhacken, aber dann brachte ich es doch nicht übers Herz. Eine Vogelmutter imitierend hopste ich pfeifend auf das Vogelkind zu und wies ihm den Weg auf den Balkon.
Am Balkon fühlte es sich schon etwas wohler, setzte sich auf das verrostete Geländer und pfiff mir was. Es bedankte sich bei mir! Mei, is des liab? Ich holte schnell etwas vergammelte Wurst aus dem Kühlschrank und reichte ihm langsam ein Stück davon. Aber das war ihm dann doch zuviel. Ein letzter Pfiff, ein letzter Gruß und dann im Sturzflug in den Garten des Hausmeisters. Dort wurde er von der Bulldogge in Stücke gerissen.

Der liebe Vogel erinnerte mich an meine Katze, die ich einmal hatte, als ich noch am Land lebte. Ich bekam die Katze, als sie noch ganz klein und wuselig war, in meine Obhut – mit den Worten: „Matla, du bist jetzt seine neue Mutter, du hast die Verantwortung.“ Ich nannte die Katze Gato. „Gato“ ist spanisch und heißt in deutscher Sprache „Katze“ – ich war damals schon sehr fürs Unkomplizierte. Und wie einer echten Mutter lag auch mir die richtige Erziehung meiner neuen Katze sehr am Herzen. Ich gab ihr nichts zu fressen, denn sie sollte schon von Kindesbeinen an lernen selbständig zu sein. Und das Konzept ging auf! Sehr bald erlernte Gato die Jagd. Um mir Ehre und Respekt zu erweisen, legte Gato die gefangenen Tiere immer in mein Bett. Ich wußte um seine Absichten und filetierte die Tiere vor den Augen von Gato mit meinem Kindermikroskopskalpell . Er sah stets sehr interessiert zu, obwohl er die Vogel- und Mausfilets nie so gerne aß.

Jo mei, ich esse trotzdem:
1 Brot
1 Topfen
1 Apfel
1 Käse
1 Schardonä
1 anderer Rotwein dann später

Naturheilmittel Alkohol

Apropos Muttertag! Bin in die Berge gefahren. In meine alte Heimat.

Die alte Heimat war für mich immer die Konstante, die sich nicht ändert. Der Fixpunkt in meinem Leben. Der Verzweifelung nah, fuhr ich oft dorthin, um wieder Hoffnung für die Menschheit zu schöpfen. Solange diese meine Welt sich nicht änderte, würde auch diese andere Welt sich jederzeit wieder zurückwenden können, um nochmal von kurz vorher zu beginnen und einen besseren Weg einzuschlagen.
Seit ich mich erinnern kann, blieb dort alles gleich. Wie bei einer von einem künstlerisch begabten Menschen gestalteten Modelleisenbahn. Die Welt erstarrt in Perfektion und Harmonie. Die Leute, die auf der Strasse stehen und tratschen, die undurchdringlichen Wälder, der allmächtige Berg, der den Himmel verdeckt, die immerblühenden Wiesen, das unbeachtete Kriegerdenkmal, der verfallene Friedhof, die alte, grantige Nazinachbarin und die liebe Mutter.
Doch das ist vorbei. Mutter hat mich nicht erkannt und die Bäume sind auch weg. Die Gegend sieht aus, wie eine kahle Schädeldecke, die durch plötzliche Krankheit alle Haare verloren hat. Der Berg, nicht mehr ist er drohend und mächtig. Der ähnelt jetzt eher einem rachitischen Leprakranken mit Trichterbrust und Hängeschultern. Aus ist es mit dem Fixstern meiner Gedanken, die Welt kann nicht mehr zurück und ich auch nicht. Auf nimmer Wiedersehen.

Ich aas:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse
1 Rest des Bieres und Weines von vorgestern – Alkohol, der letzte Halt in meinem Leben

Die Revolte von Lissabon und tätowierte Freimaurer

Okay, alles klar. Die Sache mit den Chipimplantaten wird nichts. Ist überholt. Ich hab mich sowieso schon gefragt, wie die 666 und das Malzeichen des Tieres auf Hand und Stirn in des Johannes Offenbarung mit dem Chipimplantat von Verisign zusammenpassen. Da wäre doch eine Tätowierung viel schicker. Und Peng! Da haben wir es! Nachzulesen auf Politik-Global! Die RFID-Dinger können sie uns jetzt auf die Haut tätowieren. Wenn es soweit ist und wir wie Schlachtvieh in die Tätowierhäuser geschleift werden, werde ich darum bitten und betteln, meine Tätowierung in Form der 666 zu machen.

Nach diesem Wochenende, in dem ich mich in einem Dauerzustand der Berauschung befand, habe ich nun auch noch eine andere gute Nachricht für uns. Im EU-Parlament gibt es KEINE Freimaurer!
Du weißt es noch nicht, aber anläßlich des Vertrages von Lissabon gab es eine kleine Revolte im EU-Parlament – genaueres findest du auf Schall-und-Rauch. Es wurde gefilmt und man sieht in diesem Video im Hintergrund immer wieder Leute mit weißen Freimaurerhandschuhen und Goldketten. Bitte! Das sind KEINE Freimaurer. Das sind resozialisierte Rapper, die nun als Sicherheitsleute und Saalordner Jobs bekommen haben. Keine Angst! Fürchte dich nicht!
Hier ist der Film:

Ich esse:
nichts, denn der katerbedingte Brechreiz ist enorm

PS: ich versuchte gerade ein Stück Käse, um den Rotwein von meinen roten Zähnen zu bekommen, aber es fiel mir sogleich wieder aus dem Gesicht. Schade.

BLOGTXT Theaterfestival im Schauspielhaus Graz

Wie du sicherlich noch weißt, kommt dieser Misthaufenblog hier ins Theater (Wie konnte so etwas nur passieren?!)
Da wirds demnächst in Graz so ein Blogtheaterfestival geben. Du erinnerst dich:

In der Zwischenzeit habe ich ja ein Video der szenischen Präsentation bekommen! Mein Gott, ich hab mich zerkugelt! Die Blogger sind ja doch nur ein Haufen bescheueter Trotteln!

Nun wurde ich gebeten, folgendes Bild hier zu präsentieren:

Wie du siehst, startet das in nicht einmal zwei Wochen! Ich würde da hingehen, wenn ich du wäre. Ich würde sogar hingehen, wenn ich ich wäre, aber leider bin ich nicht da. Genau in dieser Zeit werde ich auf einem Segelschiff stehen und mit oder gegen Poseidon fahren.

Ich aas:
1 Apferl
1 Topfen
1 Käse
1 meine Shisha Sheela, mit der ich mich über Pfingsten ins Reich der Halluzinationen begebe

Gong und die Hure der Wirtschaft

Gong!
Ich hab daham so einen kleinen Gebetsgong aufgestellt. Das ist eine Metallplatte, auf die man mit einem Schlägel haut, um diese zum Klingen zu bringen. Der Klang ist sehr schön, schwingt lange nach und verbreitet angenehme Stimmung im Raum.
Gong!
Immer wenn ich meditiere oder high bin, setze mich vor das Gebetsgong und lasse mich beschwingen.
Gong!
Oder wenn ich zornig bin, benutze ich es, um mich wieder zu beruhigen. Positive Schwingungen, weißt du?
Gonggh!
Kann schon mal passieren, wenn ich sehr wütend bin, daß ich ordentlich draufwasche.
GONGGGHH!
Mit einem Hammer oder mit einem Stiefel, einmal wars gar die Gaspistole.
GÄÄÄONGGGGGGCHHHHHHHHCHCHCHCHCHC!
Dabei erschrak ich so sehr, daß ich mich fast angeschissen hätte.

Und gestern war es wieder so weit. Ich brauchte Beruhigung und zwar sehr viel. Das Gebetsgong klang da wie die Glocken der Apokalypse!
GONG GONG GONG GONG GONG GONG! Ich weiß nicht, wie lange ich mit dem Übungssamuraischwert darauf herumgehackt habe.

Denn du kennst ja meine Prophezeiung! Egal, was du willst oder nicht willst, egal, was gesagt wird, du WIRST eines Tages Gentechnikzeugs fressen und du WIRST eines Tages mit einem Chip im Körper herumrennen!

GONG! Verdammt nochmal!

Vor kurzem erst, habe ich dir gesagt, daß die Gentechnik kommen wird: Bitte um Nachhilfe und Gentechnik und ihre Methodik! In einem der Beiträge habe ich mich gefragt, wie sie es wohl schaffen würden, uns die Gentechnik zu fressen zu geben! Mit einer Katastrophe, Wirtschaftskrise, extreme Nahrungsmittelknappheit? Sorry, ich hab mich getäuscht. Es geht viel einfacher! Der ORF schreibt da: EU hebt Österreichs Genmais Importverbote auf. Nochmals, laß es dir auf der Zunge zergehen: EU hebt Österreichs Genmais Importverbote auf.
GOOOOONNNNNNGGGGG! GOOOONNNNNGGGGHHHHHHHH! So geht das! Zack!

Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP) bedauerte die Entscheidung der EU-Kommission. Pröll sei enttäuscht, dass die EU dem Druck der USA im Rahmen der WTO nachgegeben habe, so sein Sprecher zur APA. Gleichzeitig sei aber sichergestellt, dass das Verbot des Anbaus der gentechnisch veränderten Maissorten aufrecht bleibe. – Quelle: orf.at

Ja, wirklich bedauerlich.
Und jetzt ist das Wettbüro eröffnet:

  • 1. Wette: wie lange dauert es, bis das Verbot des Anbaus fällt?
  • 2. Wette: wie lange dauert es, bis die Kennzeichnungspflicht fällt?
  • 3. Wette: wie lange dauert es, bis du selbst FÜR Gentechniknahrung bist? Und das wirst du sein – die schaffen das.

Ich aas:

1 Brot
1 Topfen
1 Bokut? (Übungssamuraischwert)

GOOOOONNNNNGHHHHH!!!!!

Käse oder?

Ich hab mir ja schon erzählt, daß hier im Rattenloch um mich herum alles umgebaut worden ist. Alles, nur mein Tisch nicht (der ganze Raum sieht jetzt anders aus, er ist sogar dreimal so groß usw.). Mich hat das bis jetzt nicht sehr gewundert, doch nun glaube ich, das irgendetwas faul ist. Den ganzen Tag schon stecken immer wieder irgendwelche Leute ihren Kopf durch eine der drei Türen, glotzen mich kurz erstaunt an und verschwinden dann wieder. So um zehn Uhr kam einer sogar zur Gänze hereinspaziert und fragte mich:
„Wer sind sie eigentlich?“
„Matla. Und sie?“
„Was machen sie hier?“
„Arbeiten?“ (Ich hasse es normalerweise, wenn man eine Antwort wie eine Frage klingen läßt, aber ich bin schon jetzt ziemlich verunsichert)
„Bei welcher Firma?“
„Da bin ich mir jetzt nicht so sicher?“
„War die EDV da?“
„Nein?“
„Die hätte um 9 Uhr alles abbauen sollen.“
„Warum?“
„Seltsam. Ich kläre das.“, sprach es und sprang zur Tür.
„WARTEN SIE! Von welcher Firma sind SIE?“
Doch zu spät. Weg war er.

Ungefähr eine Stunde später, kamen zwei andere Typen dahergelaufen – sahen nach Möbeltransporter aus.
„Wer sind sie?“
„Matla?“
„War die EDV noch nicht da?“
„Nein? Was ist los?“
„Wir sollen den ganzen Krempel ins Lager bringen.“
„Und ich? Was ist mit mir?“
„Nein, nur den Tisch.“
„Ja, aber wissen sie, wo ich hinkomme? Wo ist dieses Lager?“
„Kann ich ihnen nicht sagen.“
Auch sie verschwanden spurlos (doch nicht geruchslos).

Jetzt bin gespannt, was passiert. Ich denke, jetzt heißts wirklich Abschied von der Kaffeebechersammlung nehmen. Oder?
Ach, ich aas:
1 Käsebrot
1 Apfel oder?

Brauner Matsch und blauer Schimmel

Der Nebel des Wochenendes lichtet sich. Mein Blick wird klarer, das Gehirn ist wieder fähig, visuelle Reize zu verarbeiten – mit den anderen fünf Sinnen harperts noch. Mir gehts wie dem Blinden, der durch Jesus geheilt, plötzlich wieder sehen kann. Doch was ich sehe, ist nicht schön:

Ein Apfel mit brauner Druckstelle! Mir gehts jetzt so, als würde ich einen Nazi vor mir stehen haben. Er zeigt sich irgendwie unapettitlich, das Gehirn ist nur brauner Matsch und wenn man ihn aus der Nähe betrachtet, sieht er wie ein Arschloch aus.

Trotzdem aas ich:
1 Apferl (nach erfolgreicher Entnazifizierung)
1 Brot
1 Schimmelkäse (der Schimmel ist blau – um keinen Deut besser)

1. Mai, Tag des LSD und die Erde ist hohl

Den gestrigen Feiertag der Fahne habe ich aus bekannten Gründen zum Tag des LSD gemacht. Und schön wars. Und auch sehr aufschlußreich.
Denn ich sah den Spiegel meiner Seele und trat in ihn hindurch, wie durch klares Wasser aus Quecksilber. Auf der anderen Seite verlaufen Raum und Zeit nicht so wie in deinem Kopf. Dort bist du Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. Nichts ist verborgen, alles ist dir klar. Du bist nirgends und doch überall. Ich erging mich im Strudel meiner Gedanken, besuchte Montauk, sah den Dracos und den Reptos bei ihren unterirdischen, unmenschlichen Experimenten zu, sprach mit den Sirianern, scherzte mit einem Plejadier, erkannte die Mitglieder der Bruderschaft der Schlange und wollte sie ins Dunkel stürzen. Die Zusammenhänge sind dir dortdrüben klar, der Sinn der Schöpfung, die Macht deines Glaubens, das Risiko des Geistes. Und du verstehst eines: alles läuft aufs Jahr 2012 hinaus.

Aber mein Gott! Was solls! Ich bin wieder im Rattenloch und aas:
1 Brot mit übelschwitzendem Käse
1 Apferl