Back to Oarsch

Ich würde ihnen  ja am liebsten auf die Budel reiern! Die Arschritzenbedienung, an einem Dienstag, so zeitig… das erzeugt Brechreiz. Da reckts dich! Aber gut. Wenigstens hier hat sich seit Mai nichts verändert.
Dachte ja bisher immer, es kann nicht schlimmer werden, aber es geht immer schlimmer! Und selbst wenn du wirklich einmal ganz unten sein solltest, geht es dennoch weiter bergab! Dann reißt dir der Teufel grinsend die Falltür unter deinen Füßen auf und lacht dir hinterher, während du mit einem langen, erbärmlichen Schrei in die Hölle stürzt.
Die letzten Monate habe ich oft schon diese Falltür rattern gehört. Bin wochenlang neben dem Bett der Nachbarin in dem Scheißkrankenhaus gesessen. Habe ihr  Gesellschaft geleistet, während sie zuerst ums Überleben und danach um ein normales Leben kämpfte. Dieses öde Zimmer, die Nachbarin vor mir, der Teufel unter uns, Krankenhausgestank, Alter, Krankheit, Tod, Menschen, Pisse, Scheiße, erfolglose Versuche, alles mit Desinfektionsmittel zu übertünchen, kein Ausweg, Ärzte, denen du am liebsten eine reißen würdest, Papierkrieg, Telefonate mit Idioten.
Und dann, alles erledigt, alles geschafft, alles überlebt, dann sitzt du in einem Büro und fragst dich, wozu das alles. Dir gegenüber einer, der aussieht, als würde er jeden Moment aus dem Fenster springen, und du sollst Dinge machen, die in Wirklichkeit nur in einem Computer existieren. Ollas voi fian Oarsch!

Ich aas:
1 EKG
1 Plastikpackung Weintrauben der Sorte „Satana“… nein „Sultana“

No Future

Heute werden wir diesen mehr als anstrengenden „Lösung aller Probleme der Menschheit“-Zyklus abschließen. Hier nochmals die ganze Vorgeschichte in der richtigen Reihenfolge:

  1. Die Lösung aller Probleme dieser Welt befindet sich in meinem Hirn – wie alles begann
  2. Flucht in Dosen – der Lösungsweg
  3. Das Dilemma I – die erste Istzustandsanalyse
  4. Das Dilemma II – die zweite Istzustandsanalyse
  5. Das Dilemma III – die dritte Istzustandsanalyse
  6. Föderierte Fakten der Zukunft – wie die Lösung aussähe
  7. Engels, Marx und die Scheiße, die keiner wegräumen will – Reaktion auf die zahlreichen (drei) Leseranfragen
  8. In Zukunft ohne Mampf – Schnitzelseitige Vorbehalte

Gestern sprach der Entenimperator einen wichtigen Punkt an, der gut zu meinen Schlussgedanken passt. Er meinte, die Menschheit sei noch nicht reif für eine Welt ohne Probleme, sie wolle Probleme und keine Lösungen. Nun, ich möchte das etwas präzisieren und sagen: die Menschheit braucht Probleme! Denn im Grunde ist es ja so: wegen des langen, langen und teilweise aussichtslosen Kampfes der frühen Menschheit gegen die Natur, hat sie nach und nach die Kultur erschaffen. In seiner Kultur fühlt sich der Mensch wesentlich wohler, er hat die Dinge mehr oder weniger unter Kontrolle, ist in Sicherheit. Katastrophen, Kriege, Seuchen, all die schrecklichen Dinge haben schon immer den Erfindungsgeist im Menschen gefordert, um nicht unter zu gehen. Und was brachte uns das? Grandiose zivilisatorische und technische Errungenschaften, philosophische Erkenntnisse, man denke nur an die Zeit der Aufklärung, menschliche Grundrechte, Emanzipation!
Darum – obwohl „ollas Oarsch“ ist und die Menschheit mit dem derzeitigen Weg gegen eine sehr harte Wand rennen wird – sehe ich darin keinen Grund zum übertriebenen Pessimismus. Nein! All unsere Probleme, Ressourcenverschwendung, Umweltzerstörung, Überbevölkerung, Anstieg der Armut, weiteres Aufgehen der Schwere zwischen Arm und Reich, noch immer Kriege, Seuchen und tausend andere schreckliche Dinge, all diese Probleme fordern weiterhin unsere Kreativität heraus. Sperren wir uns nicht ein – oder aus -, geben wir nicht auf, suchen wir nach Verbesserungen, Lösungen! Unser Überlebenswille wird wie immer stärker sein als alle Hindernisse!

Ich hasse euch zwar alle, aber der Menschheit im Gesamten stehe ich eigentlich nicht so negativ gegenüber. Und das nur, weil ich Star Trek mag.

Ich aas das Faschingsdienstag Menü:
1 Krapfen
1 Schaumspitz

Die Misthaufengranate in der Silvesternacht

(Dada beginnt die Geschichte: Silvestermordkomplott)

Der Dominus hockte hinter so einem stinkenden Arschlochstrauch, während ich mit dem Nachtsichtgerät auf dem Kopf neben ihm an einem Baum lehnte und mir einen Tschick anheizte.
„Da! Matla! Da ist er!“
Tatsächlich. Der Nachbar, den wir umbringen wollten, lief geduckt aus seinem Haus und bezog gleich hinter einem gemauerten Griller Stellung. Der Dominus zischte voll Hass zu mir herüber:
„Da ist er, dieser Oarsch! Immer wichtig machen, alles besser wissen… Oarschloch deppates!“
„Aja“, begann ich, „das kenn ich auch! Weißt du, ich hab‘ da so einen Misthaufenblog… da in Wien… weißt du? Da macht sich auch irgendwer immer wichtig, dabei interessiert es…“
Plötzlich schrie der Nachbar herüber:
„Herrmann! Ich weiß, dass du da bist! Zeig dich, du feige Sau!“
„Du Oarschloch! Heuer moch i di fertig!“
Nun ging auch ich vorsichtig in Deckung und holte langsam die Granate aus meiner Jackentasche. Die nämlich hatte ich in einem unbeobachteten Augenblick aus der Waffenkiste vom Dominus Hermann geangelt.

Und morgen erzähle ich, wie es zu dem Feuerwehreinsatz gekommen ist.

Ich aas:
1 Krapfen, weil es so lustig ist.

Die Misthaufengranate in der Silvesternacht

Das Silvesterkomplott

„Den da drüben?“, fragte ich und sah mir den Nachbarn schwankend an, den der Dominus heute Nacht umbringen wollte. Ich brauchte etwas Zeit, um meine Augen zu fokussieren… ok… da war er. Kurzes Kinn, keine Lippen, keine Augenbrauen, hohe Stirn.
„Ja, ich hasse ihn“, bestätigte ich, „Des Oarschloch drah ma ham.“ Ich öffnete die Kiste mit den Waffen und holte eine Granate heraus.
„Erstaunlich“, begann ich, als ich das Ausmaß des Arsenals erst so richtig registrierte, und wollte mir auch noch die Schrotflinte greifen.
„Net so“, flüsterte der Dominus und nahm mir die Granate wieder ab. Sorgfältig legte er sie in seine Waffenkiste zurück. Dann sagte er mit vor Stolz leuchtenden Augen:
„Sondern daaaamiiiit.“ Und machte eine ausladende Handbewegung über seine Silvesterfeuerwerkskörpersammlung.
Ich versuchte, einige Szenarien durchzuspielen.
Variante 1: eine Riesenladung Schweizer in den Arsch und anzünden. Vorteil: schneller Tod. Nachteil: der Saustall mit dem Gedärm und dem Blut.
Variante 2:  rund um den Körper eine Vielzahl an Raketen installieren und entzünden. Vorteil: die verräterische (zukünftige) Leiche fliegt in den sternenübersäten Nachthimmel davon, explodiert und verteilt sich über dem Haus eines Nachbarn (Notiz: schräg abfeuern). Nachteil: schneller Tod zwar, aber mit länger andauernder anfänglicher Panik für das Opfer.
Ich schlug dem Dominus Variante 2 vor. Er grinste und bewegte ein paar Mal seine Augenbrauen auf und ab.
„Den Fetznschädl spreng ma in Fetzn!“

Und morgen erzähle ich, wie es zu dem Feuerwehreinsatz gekommen ist.

Ich aas:
1 Teller Sushi, um mich bereits jetzt an den postapokalyptischen Rattenfraß zu gewöhnen

Das Silvestermordkomplott

Wiener Schinken-Kren-Hochkultur

Die Nachbarin gestern: „Willst du ein bisserl Musik hören?“
„Claro, warum net?“, antwortete ich.
„Ich leg Debussy auf.“
Nach ein paar Minuten war mir das Herumgeklimpere zu blöd.
„Ja, super. Du. Ich schau kurz zum Brandinesa.“ Und weg war ich.

Beim Branntweiner erzählte ich es dem Ferdl vom 3er Haus.
„Matla, weil du ein Prolet bist.“
„Wos is?“
„Ich steh‘ auch auf klassische Musik. Das ist Kultur, Matla, Hochkultur!“
„Des is a Schas, sunst nix.“
„Geh bitte, du bist ein ahnungsloser Wappler! Niveaulos und ungebildet… ein Trottel quasi.“
„Ferdl. Leck mi.“
„I hau da glei ane in de Goschn, du Oarsch!“, schrie er und schupste mich von der Theke weg.
Jaja, das goldene Wiener Herz.
Ich ging nach Hause und hörte meine klassische Musik:
Klassische Wiener Musik

Ich aas:
2 Brote mit Schinken und Kren mit Käse

2 Brote mit Schinken und Kren mit Käse

Aprilritze

Lässig, die Nachbarin. Echt lässig. Bin zum Billa gelatscht, Futter zu kaufen, alle haben mich blöd angegrinst. Bin schon richtig aggressiv geworden.
„Wos schaust’n so deppat, du Oarsch!“, hab‘ ich den Regaleinräumer gefragt.
„Nix, Matla. Passt scho.“

Nun, daheim bemerkte ich das Desaster. Wollte mir gerade die Hände waschen, als ich aus den Augenwinkeln etwas Seltsames auf meinem Gesicht sah (ich vermeide jeglichen direkten Augenkontakt mit mir selbst).
„April Apr“ stand auf meiner Stirn geschrieben. Lustig. Nun wurde mir schlagartig klar, warum gestern am Nachtkästchen der Nachbarin dieser wasserfeste Filzstift gelegen hatte.
Diese Sau!

Aber ich möchte wissen, wann sie meinen Scherz bemerkt. Hoffentlich trägt sie heute wieder eine ihrer Hüfthosen. Da kann man dann oberhalb der Arschritze lesen: „Hier stinkts“ – mit Pfeil nach unten.

Ich aas:
1 EKG

PS: die Geschichte mit Costa Rica geht morgen weiter

Mitmachen ist alles!

Bin heute Früh schon schlecht draufgewesen. Augen auf, draußen dunkel, kalt. Zu früh zum Aufstehen, zu spät zum Weiterschlafen. Stand auf. „Und was jetzt?“ Angezogen und zum Brandinesa. Der Wirt sitzt manchmal schon um fünf, sechs Uhr in seiner Hütte, weil er es neben seiner Alten im Bett nicht aushält. Ich klopf‘ an, er sperrt auf, läßt mich rein. Wir trinken ein stummes Achterl. Dann noch eines. Irgendwann sag‘ ich brummend „Servas pfiati, Ferdl“ und geh‘ raus. Ums Eck treff‘ ich plötzlich die Blade von der Dreierstiege. „Ich geh‘ auch nach Hause, Herr Matla.“ Und holt Luft und fängt an zu reden. Die is‘ immer so. Redet und redet bis du in Agonie verfällst. Ich geb‘ den Berg rauf Gas, damit sie außer Atem gerät – „Damit sie endlich die Papp’n hält“, denk‘ ich mir. Irgendwann ist sie hinter mir verschwunden und ich schau‘ bei der Nachbarin vorbei. Die hat auch grade nicht die beste Laune. „Kaffee?“ „Na gut.“ Auf einmal klopft es. ’s ist wieder die blade Wuchtel. „Ich komm‘ auf ein Tratscherl.“ Und ich muss mir den ganzen Stuß nochmal anhören. Einfach alles Kacke!
Und dann schlag‘ ich zufällig so eine Zeitung auf, die da rumliegt… blättere fluchend durch – alles uninteressant. Ganz hinten plötzlich bleib‘ ich hängen… und bekomme einen Lachkrampf! Himmel! Die Damen sahen mich überrascht an. „Was is‘? Bist jetzt endgültig deppat wordn?“
Ich zeigte ihnen meinen Fund:

Da sind wir dann alle vor Lachen am Boden gelegen!
„Schau‘ mal! Der eine schaut wie Gollum aus!“
„Ja! Und der, wie ein schielender Harry Potter!“
„Und der! Der denkt sich grad: ‚Jetzt hat mei‘ Oarsch die Hosn gfressn!'“

Ein schöner Tag. Danke. Ich aas:
1 Stück Braten
1 Brot
1 Käse

Wohner, Arsch und Küchenleute

Die letzte Woche konnte ich nicht für dich da sein, armer Spatz. War vom E.I.N.L.A.U.F. zu sehr abgelenkt. In der Anstalt, jaja.
Weißt du, die schlimmsten Typen in einer Anstalt sind die „Büroküchenleute“. Wenn die in der Küche sind, Mann! Dann sieh zu, dass du woanders dein Häferl herbekommst. Wie die Geier lauern sie neben dem Scheißgeschirrspüler und wehe, wenn du das verdreckte Scheißgeschirr nicht in den Scheißgeschirrspüler stellst! Dann halten sie dir Vorträge! Ob ich das zu Hause auch mache usw… wenn der wüßte, wie’s bei mir ausschaut!
Diese Büroküchentypen gehören meistens zu denen, die im Büro wohnen. Die „Bürowohner“ sind Tiere, die schon aufgegeben haben zu glauben, dass es noch ein Leben außerhalb der Zellen gibt. Ihre Schreibtische sind mit Blumen, Fotos, Andenken, sauberem Geschirr, der halben Wohnung dekoriert, die rennen mit Puckel, Strickwesten und Lederhauspatschen auf und ab, blasses Gesicht.
Ich selbst gehöre zum Typ „Büroarsch“. Das sind die, die keiner mag. Unsympathisch, schlecht gelaunt. Die stehen bei allem was passiert im Hintergrund  herum und meckern. Wissen, dass ohnehin jedes Schalten und Walten umsonst ist.

Es gibt noch mehr Bürotypen, aber für Montag reichts.
Die letzte Woche aas ich:
Diverses

Im Oarsch de Adress

Wie sagt man so schön auf Chinesisch: „I bin im Oarsch daham! I hob im Oarsch de Adress!“ Dieses chinesische Sprichwort trifft auf meine momentane Lage zu. Denn mein Auto ist nicht nur seit gestern offiziell eine Zeitbombe, sondern seit heute Morgen sogar eine Zeitbombe ohne Batterie. Diese nämlich ist leer… oder kaputt… was weiß ich…. und ich hab die Kohle nicht, um mir das machen zu lassen. Verdammt.

Doch zum Glück wohne ich in Wien. Da gibt es ja FÜR NOTFÄLLE die öffentlichen Verkehrsmittel… So bin ich mit denen ins Rattenloch gefahren… 1 Stunde lang… mein Gott, wie gut, daß ich noch eine ungelesene Zeitschrift gefunden habe, in die ich mich in diesen fahrenden Käfigen vertiefen konnte…. in die schönen Boote… die Bilder von Wellen und Wind…. und jedesmal wenn ich aufblickte, erschrak ich… diese häßlichen Menschen mit ihren verkommenen Fratzen… wenn Gott endlich die Sintflut über euch kommen lassen würde und mir ein Segelboot geben würde, wären wir alle unsere Probleme auf einen Schlag los.

Naja, im Rattenloch ist es auch nicht besser. Die Küche sieht wie ein Haufen Scheiße aus:

Und in der Cantina waren auch soviele Menschen, daß ich in dem Durcheinander der Seniora de Cantina nicht sagte, mir kein Papiersackerl über das Essen zu geben… wieder ein Papiersackerl für einen Weg von dreißig Metern. Sinnlos, aber das Sackerl soll nicht umsonst sterben. Zur Zeit sitzt mir im Rattenloch so ein alter Arsch gegenüber, der ziemlich schnauft und scheinbar schon am Abkratzen ist. Ich werde mich in einem ruhigen Moment hinter ihn schleichen und das Papiersackerl zerplatzen lassen. Wenn ich Glück habe, krepiert er dabei… und ich hol mir dann die Scheine aus seiner Tasche.

Und so aas ich:
1 Apfel
1 Nektarine oder Marille oder Pfirsich, was weiß ich, wie die Dinger heißen
1 Segelzeitschrift als Unterlage

Die Geschichte von gestern in den Worten meiner Muttersprache

Scheissn heast! De Nochbarin hot gneisst, daß i jetzt maunchmoi daham hackl.

Seit de Gschissane des waß, leits un-un-ta-brochn weng jeden Schaß bei mir au. Irgendwos net einkauft oder irgendwos hi. Owa meistens wei ihr da Rode ausgaunga is. Und des geht ma sowos am Oarsch! Des feult mi afoch voi au!
De letztn por moi bin i goar nimma zur Tiar grennt, damit i der Deppatn aufmoch. Noch an Randerl gibtses sowieso auf und schleichtse in ihr vaschissane Kinettn ham. Owa erst, nochdems a bissl auf da Tiar umanaunda krotzt hot, de Deppate.
Geh schleichti! Jetzt leits scho wieda au! I geh jetzt hi und frogs obs deppat is! Kapiert de net, daß i do wia a Ansa hackl?

Des dearf jo net woahr sei! De is im Bodamauntel vua da Tiar gstaundn und woillt duschn bei mir!
„Geh bitte! Wüst net scheissn geh, du Kraumpn?“, hob i gschrian und de Tiar zuagfetzt.
Und wias draussn wieda umadum krotzt hot, hob i gegn de Tiar tredn, dass sie se augschissn hot. Daun is endlich oposcht! De siach i in da nächstn Zeit nimma so schnö.

I haumma owe – weu heit is Dienstog und do huck i wieda im Dreckloch:
1 Semmi mit Extra, Kas und Gurkn
1 Banane

Hauts eich üwa de Heisa, ihr Schneebrunza!
matla