Futterzauberer und die „gute“ Fee

Endlich weiß ich, warum mich die Scheißkatze meiner Nachbarin umbringen will. Sie glaubt nämlich, ich bin ein böser Zauberer! Wie ich auf das komme? Jedesmal wenn ich bei der Nachbarin oben bin und zum Kühlschrank gehe, um mir ein Bier zu holen, kommt sie zu ihrem Futterschüsselchen gelaufen, welches sich schräg unter dem Kühlschrank befindet. Dann steht die Katze dort, starrt in den Freßnapf und wartet auf die wundersame Erscheinung des Futters. Sie stiert so lange in die Schüssel, bis ich mich vier Meter vom Kühlschrank entfernt habe. Eindeutig oder?
Wenn die Katze mich daher um die Ecke bringen will, kann ich es ihr nicht verübeln. Ich kann Zauberer auch nicht ausstehen. Und Fehen und Magier auch nicht. Alles, was Dinge herbei- und wegzaubern kann. Diese verhexten Mutanten mochte ich schon als Kind nicht. Schon damals war mir nämlich klar: von nix kommt nix. Das Universum befindet sich in einem Zustand des Gleichgewichtes. Was auf dem einen Eck erscheint, muß am anderen verschwinden! Logisch! Das heißt, wenn eine angeblich „gute“ Fee dir einen Wunsch erfüllt, z.B. eine neue Badewanne, dann hat auf einmal irgendwer irgendwo keine Badewanne mehr. Ein Kind bekommt ein Spielzeug gezaubert – irgendwoanders steht ein Kind kurz vorm Selbstmord.
Und daß Zauberer existieren, steht ja nun völlig außer Zweifel! Wie sonst verschwindet wohl stets ein Socken eines Paares? Na? Genau! Es existiert ein Planet mit einbeinigen Zauberern, die sich ihre Socken nicht kaufen, sondern sie herbeizaubern.

Alles klar in meiner Birne und ich aas:
1 Apfel
1 Liptauer
1 Käse
1 Brot
3 Tomaten

PS: Der filmische Beweis: die verfickten Zauberer sind unter uns!

D-Day 01 ohne sozialem Aufguß (XXL)

Das erste Türchen im Adventkalender ist offen. D-Day 01.
Spätestens jetzt solltest du dir im Klaren darüber sein, ob du Weihnachten ausfallen läßt oder nicht. Wenn nicht, dann wirds langsam Zeit Geschenke zu kaufen.
Für mich ist Weihnachten eine einfache Sache. Lebe ich doch zurückgezogen, ohne sozialem Aufguß. Werde ich eingeladen, dann sowieso nur von der Nachbarin – die übrigens während der Feiertage keine Freier empfängt.
Falls sie mich auch heuer wieder anfleht, mit ihr D-Day 24 zu verbringen, weiß ich schon, was ich ihr als Christkind verkleidet schenken werde: eine der wichtigsten Erfindungen der modernen Zivilisation, Socken mit aufgenähten Wochentagen.

Ich aas:
1 Glas Felix Sandwichgurken XXL mit Bauernhofgarantie
1 Apfel
1 Liptauer aus der Bäckerei
1 Käse

Maschinelle Kartenapokalypse der Ratten

Die Apokalypse ist nah. Eh kloar.

Ich bin heute zum ersten Mal seit vielen Wochen im Rattenloch. Tiefgreifende Änderungen sind passiert. Man sieht kaum noch Menschen hier, dafür immer mehr Androiden, die surrend und korrekt ihrer wertlosen Tätigkeit nachgehen. Das wäre ja nicht so schlimm. Mir sind Roboter ohnehin lieber als die depperten „Human Resources“. Aber was schlimm ist, was mich jetzt fast aus den Socken geschossen hätte: ich halte der Seniora de Cantina einen Zehner vor die Nase.
„Nein.“
„Was nein?“
„Geht nur mehr mit Karte.“
Man kann nur noch mit dem Chip auf der Bankomatkarte zahlen. Ich mußte lachen, während ich den Schein wegsteckte und die Karte rausfischte. Die Prophezeiungen gehen in Erfüllung. Das Bargeld wird Schritt für Schritt abgeschafft. Zum Glück hatte ich etwas Guthaben auf dem Chip (man kann nämlich immer öfter in den Kabinen der Peepshows damit blechen).
Und hatten sie etwas ein stinknormales Kartenlesegerät? So ein kleines blaues, wie man es im Supermarkt sieht? Nein. Das Ding sah eher aus, wie eine sauschwere, neumodische Espressomaschine. Zwei leuchtende Knöpfe, einer blau, einer rot.
Ich steckte die Karte rein, drückte mal auf den blauen Knopf.
„Nein, sie haben die Karte zu früh reingesteckt. Bitte nehmen Sie sie raus und warten Sie, bis ich es Ihnen sage.“
Okay.
„Jetzt gehts.“
Ich schiebe die Karte rein, drücke den blauen Knopf.
„Nein, sie dürfen keine Knöpfe drücken. Bitte nehmen Sie die Karte raus.“
Okay.
„Und gehts schon?“
„Nein, bitte warten Sie bis ich Ihnen sage, daß Sie die Karte reinstecken können.“
Na fein.
„Jetzt gehts.“
Alles läuft automatisch ab. Das Geld wird abgezogen, ich drücke den grünen Knopf.
„Nein, sie haben die Zahlung abgebrochen. Bitte drücken Sie KEINE Knöpfe.“
Irgendwann gings doch. Androiden kommen damit besser klar.

Ich aas einsam in einer Ecke – die Sitzplätze waren von den Androiden besetzt:
1 Teller mit irgendeinem Gemisch drauf – sehr patriotisch
1 Weckerl

Erotik im purple haze

Gestern. Die Nachbarin saß entspannt am Sofa. Sie hatte nur eine grünliche Unterhose und gelbgestreifte Socken an. Der Bademantel, den sie zuerst geschlossen getragen hatte, hing bereits mehr am Sofa als auf ihren Schultern. Sie drehte auf ihrem Bauch den dritten Joint, mußte zwischendurch immer wieder kleine Futzerl aus ihrem Nabel holen, grinste dabei. Ihre abstehenden Nippel sahen wie die Augen einer Schnecke aus, die ganz interessiert auf das Marihuana am Bauch gerichtet waren.
Ich hockte ihr gegenüber am Fauteuil und mußte zugeben, daß ich schon ziemlich bedient war. Ich sah eine abartig große Schnecke, die der Nachbarin vom Nabel weg über das Höschen nach unten kroch und dabei eine schleimigfeuchte Spur hinterließ. Obwohl ich nicht wollte, obwohl ich all meine Willenskraft zusammennahm, fixierten meine Augen diese Schleimspur, die den Slip noch durchsichtiger machte.
Mann! Wie lange braucht sie denn noch mit dem Ofen? Die baut ja schon eine Ewigkeit daran herum!
Um nicht ins Out zu kippen, kniff ich mich in die Hoden und griff nach der Schnecke. Ich fuchtelte eine Zeit lang erfolglos mit ausgestreckten Armen zwischen den Oberschenkeln der Nachbarin herum, um dieses Biest zu erwischen, als ich plötzlich spürte, wie sie – ohne sich von ihrer eigentlich Tätigkeit ablenken zu lassen – ihren linken Fuß auf meinen Schwanz drückte. Ich sah nach unten und stellte fest, daß ich bis auf meine Socken unbekleidet war. Ich lachte etwas irritiert, etwas dämlich, und griff nach der Flasche, den Zigaretten und dem Zippo, um mich den massierenden Fußbewegungen der Nachbarin unauffällig entziehen zu können. Ich lehnte mich dann weit zurück und positionierte alles auf meinem Bauch. Was für eine Aussicht, was für eine Skyline auf meiner Wampe! Ganz links die Flasche, noch immer von meiner Hand gehalten, dann das Zippo, danach im Hintergrund das schleimige Höschen der Nachbarin, darüber ein stark zerknitteter Joint, rechts davon meine Erektion (etwas schief), gefolgt von dem Tschickpackerl und meiner rechten Hand, die seltsamerweise in einem gelben Gummihandschuh steckte.
Oh Gott, was ist hier los?

Ich aas:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse

Wochenbeginnchecklist

Das Spiel Weckerläutenabstellen dauert Montags am längsten. Bis ich hoch gekommen bin, haben sich die meisten Menschen schon in ihren Büros verkrochen. Ich setze mich auf die Bettkante, kratze mir den Kopf, den Bart, die Ohren, das linke Schulterblatt, die Eier und die rechte Kniekehle. Tappe mit den Füßen nach den Schlapfen, finde sie nicht, scheiß drauf. Trete dafür ein paar leere Dosen zur Seite (die liegen hier schon seit Wochen rum). Nehme die Zigaretten, nehme das Zippo, zünde die Tschick an, ziemlich zittrig, mache einen tiefen Lungenzug. Ich stehe auf, latsche Richtung Clo und steige dort auf etwas Feuchtes. Ich wills gar nicht wissen und stelle mich, die Augen konzentriert auf den dunkelgelben Strahl gerichtet, ziemlich akrobatisch auf eine Clopapierrolle, die die Schweinerei von den Füßen saugen soll. Pinkeln. Pinkeln ist gut. Pinkeln ist sogar sehr gut. Schütteln, Haare von der Eichel entfernen, in die Hose mit dem Schwanz und ab in die Küche.  Häferl aus der Spüle nehmen, alten Kaffee wegschütten, Wasser in den Kocher, neuen löslichen Kaffee und Zucker ins Häferl, am Fenster stehen, noch eine rauchen und warten, daß das Wasser gekocht ist. Dabei Arsch und Eier kratzen, Schwanz im Kreis drehen. Husten. Husten, husten. Schleim in die Spüle spucken. Gekochtes Wasser ins Häferl. Mit dem Löffel die Asche aus dem Kaffee holen. Ein Socken liegt am Boden. Anziehen. Wo ist der Scheißaschenbecher schon wieder.
Das ist wie eine Checkliste, die von meinem Gehirn automatisch abgearbeitet wird. Alles passiert von allein. Das ist gut. Die Checkliste allerdings endet nicht mit dem „Wo ist der Scheißaschenbecher“. Nein, nein, die endet erst mittags, wenn es mir so vorkommt, als hätte ich Hunger.

Ich aas also gerade:
1 Krapfen
1 Cookie – das gibts jetzt neu in der Bäckerei

Verendete Zitronella vor dem Gasometer

Linkes Bild: das habe ich am Freitag gefressen. Ja, es täuscht nicht. Der Gatsch auf dem Brötchen im Vordergrund ist tatsächlich lila. Habe ich mir nicht selbst gemacht, sondern bekommen, als ich im rechten Bild war, obwohl ich nicht recht im Bilde war.

Mann, dieses Misthaufenwebblog ödet mich an. Weiters hasse ich es, „dieses“ Blog sagen zu müssen. Das ist nicht natürlich. Ich will „dieser“ sagen. Ich sag ja auch nicht „dieses beschissenes Montag“, oder?

Außerdem gehe ich bald ein, wies aussieht. Darum habe ich mir heute Zitronella gekauft, vom Hirsch. Mit der Seife rubble ich mir den Teer von den Füßen und sonst noch allerhand vom restlichen Körper. Damit der Arzt, der meinen Tod feststellt, sich nicht dreckig macht, wenn er mir die Socken auszieht, um den Puls zu messen. Sollte er dort die Halsschlagader nicht finden, muß er wohl am Penis nachfühlen. Zumindest im Tod soll mir üble Nachrede erspart bleiben.

Ich, der suchet und nichts findet – nur Kopfschmerzen

Ich komme gerade vom Frühstück im Kaffeehaus zurück. Aus mir unerfindlichen Gründen bin ich heute morgen sehr spät aus dem Saufkoma erwacht. Das Bett war vollgekotzt und auf die Wand vom Clo hat irgendjemand etwas mit Scheiße geschrieben… ich kann es nicht entziffern. Du siehst sicher ein, daß man in so einer Bude nicht vernünftig frühstücken kann und so bin ich halt ins Kaffee runter.
Dort bin ich dann gehockt, wie ein Häufchen Elend, der Sichtbereich stark eingeschränkt und jeder Gedanke im Dreisekundentakt durch einen heftigen Pocher im Gehirn unterbrochen. Mit gekrümmten Rücken, ungewaschen, ungekämmt, unrasiert sowieso, das ausgewaschene gelbe Hemd mit ekelhaften Flecken nur halb in der Hose drin und die Schuhe haben auch schon bessere Zeiten gesehen. So bin ich gesessen, den Blick auf meine übermäßig behaarten und zitternden Hände fixiert, und habe mir gedacht, daß schon seit Jahren die ersten Stunden eines jeden einzelnen verfluchten Tages meines kummervollen Lebens von Kopfschmerzen beherrscht werden. Was ich doch alles für eine Welt tun würde, in der man trinken kann, OHNE VERFICKTE KOPFSCHMERZEN ZU BEKOMMEN! Stell dir das mal vor bitte!
Und noch eins! Weißt du, was es bedeutet, ein Leben zu führen, in dem man ständig auf Suche ist und NICHTS findet? Weißt du das? Mann, wieviele Monate meines Lebens ich wohl schon auf vergeblicher Suche nach meiner Brille verbracht habe, auf Suche nach irgendwas, was man als Klopapier verwenden kann, Socken, die zueinander passen, Unterhosen… ich hab doch grade noch eine Dose Bier in der Hand gehabt! WO IST DIE SCHON WIEDER HIN VERDAMMT!

Hier ist mein Frühstück… und zugleich Mittagessen:
1 schwarzer Tee
1 Weckerl
1 Packung Butter

PS: mir ist das alles danach bald wieder aus dem Gesicht gefallen

Matla pees

Am Mittwoch war ich zum erstenmal nach 20  Jahren wieder des Abends aus. Ja, du hörst richtig. Ich habe  das Haus, um zu trinken, verlassen.

Dabei mußte ich ganz schön umdenken. Ich wäre fast in Unterhose und  Badeschlafpn auf die Straße  gelatscht. Und weil ich halbwegs  normal aussehen wollte, habe ich versucht, mich zu rasieren. Ich  gab es aber bald auf. Die Klinge war stumpf und stark angerostet  und mein Bart unüberwindbar.
Während sich die Bim elendslangsam die Strasse entlang  quälte, fiel mir wieder ein, warum ich Strassenbahnfahrten  vermeide. Es ist dieser überaus aufdringlich menschliche  Gestank.
Aber ich kam letztendlich doch an. In einer irischen Bruchbude  namens „Charlie pees“. Wir saßen im Keller. War recht  angenehm. Kaum Sauerstoff und die Musik zu laut für  Smalltalk.
Eine Frage stellte ich mir aber den ganzen Abend. Schmeckt  tatsächlich jedes Bier aus Gläsern derart  abgefuckt? Wie  nasse Socken über Schweißfüßen mit Nagelpilz?  Ich trinke seit Jahren Bier nur aus Dosen und Flaschen. Und egal  welche Sorte ich trinke, das Bier schmeckt ausreichend gut.
Zufälligerweise war am Mittwoch auch gerade Rockkaraoke. Ich  war von den Typen ziemlich begeistert, die keinen graden Ton aus  ihrem Maul bekamen und trotzdem vor Publikum sangen!
Früh genug verließ ich den Keller, um daham noch ein  Fläschchen Rotwein zu trinken. Inspiriert durch den
Karaokeabend sang ich später am Balkon gemeinsam mit einer  Katze aus der Nachbarschaft lauthals „O sole mio“.

Ich esse, während ich mir die Drohbriefe durchlese:
1 EKG
1 Apferl, ach nein: 2 Nektarinen

Feuchte Füße

Wegen des milden Winters wird es sehr bald zu einer gewaltigen Ungezieferinvasion kommen. Die Vorhut bekomme ich schon heute zu spüren.

Ich habe mich nämlich verschlafen und daher nicht geduscht. Während ich diese wertlosen Worte hier auf der durch Schuppen und Augenschleim verklebten Tastatur niederschreibe, surren jede Menge Mücken um mich herum. Angezogen durch den Geruch der Verdammnis, fallen sie wie japanische Selbstmordpiloten über mich her. Jeder Schritt, den ich tue, klingt, als würde ich auf eine Tomate treten, dabei habe ich nur die Socken ausgezogen. Ich bekomme schon leichte Kopfschmerzen.

Ich esse:
2 Scheiben Toastbrot
1 Tube Senf
1 Tube Mayonaise
1 Flasche Ketchup
1 rote Rübe – irgendwie sieht sie wie eine tote Ratte aus

Das kommt davon, wenn man nicht einkaufen gehen mag:

Das neue Zeitalter, das gestern begonnen

Lieber Gott! Ich hatte nach Jahren ein sexuelles Abenteuer! Das neue Zeitalter der Erde beginnt vielversprechend. Schon in der ersten Nacht Sex!

Und zwar mit der Socke meiner Nachbarin, die ich ihr heimlich aus dem Korb mit schmutziger Wäsche gestohlen habe. Ich habe beim Schlafengehen das grüne Söckchen neben mein Köpfchen auf das Pölsterchen gelegt. Und da passierte es! Ein feuchter Traum!
Genau so ist es gewesen. So wie die Wurst-Susl es gestern in den Kommentaren prophezeit hat.
Ich habe auch gleich ein Foto für die ehemaligen „Kolleginnen“ geschossen, die ich noch immer mit solchen Fotos erpresse.

Ich esse daham:
1 Plastikverpackung mit lätschertem Toastbrot
1 Plastikschachtel mit Rügenwälder Teewurst grob
1 Plastik- und Wachskugel mit Geheimratskäse
1 völlig natürlichen Kronprinz Rudolf Apfel
1 Scheibe Extrawurst mit Weintraubengesicht